Unser Trinkwasser wirkt sich positiv aus: auf deinen Körper, auf die Umwelt und auf deine Haushaltskasse. Zehn Liter kosten dich nur rund einen Cent. Wie der Preis unseres Trinkwassers zustande kommt und warum es im deutschlandweiten Vergleich so günstig ist, erfährst du hier im fünften Teil unserer Trinkwasser-Serie.
Unser Wasser ist Preis-Leistungssieger
Um unser Trinkwasser zu genießen, musst du nur den Hahn aufdrehen. Und abgefüllt in eine Mehrwegflasche kommt es überall mit hin. Das lästige Flaschen- und Kistenschleppen kannst du so einfach vermeiden – genau wie die energieintensive Herstellung und das Recycling von PET-Flaschen und die CO2-Emissionen, die durch die Produktion und den Transport von Getränken entstehen. Darüber freut sich das Klima mit jedem Schluck. Getränke in Flaschen und Kästen sind zudem vergleichsweise teuer: Ein Liter Marken-Mineralwasser kostet rund einen Euro, ein Liter unseres Trinkwassers gerade einmal 0,1 Cent.
Für die Daseinsvorsorge in Köln
Die grundlegende Frage die sich beim Thema Wasserpreise stellt ist: Warum muss man überhaupt etwas für sein Trinkwasser zahlen? Tatsächlich ist in Deutschland Wasser ein Gemeingut, das prinzipiell allen gehört und dass jeder privat für sich nutzen kann. Doch in Köln würde heutzutage wohl kaum jemand sein Trinkwasser direkt aus dem Rhein schöpfen oder im Garten einen Brunnen bohren.
Damit das Wasser zu Hause aus der Leitung strömt, muss also jemand Brunnen bohren, Pumpen betreiben, das Grundwasser reinigen, die Qualität überwachen und Leitungen verlegen. Genau das machen unsere Kolleginnen und Kollegen der RheinEnergie-Wasserproduktion im Rahmen der Daseinsvorsorge – und das kostet Geld. Mit den Wasser- und Abwasserentgelten dürfen wir allerdings keine Gewinne erzielen. Mit dem Trinkwasserpreis decken wir lediglich alle Kosten ab, die uns zum Beispiel durch den Unterhalt und den Ausbau der Pumpwerke, Reinigungsanlagen und des Leitungsnetzes entstehen.
Wassersparen zahlt sich aus
Der Preis unseres Trinkwassers teilt sich, wie bei anderen Wasserversorgern auch, in einen Grundpreis und einen verbrauchsabhängigen Kubikmeterpreis, den Arbeits- oder Mengenpreis, auf:
- Im Grundpreis fassen wir unsere Festkosten zusammen, zum Beispiel für die Wassergewinnung- und Aufbereitung, Personal und Verwaltung sowie den Schutz der kritischen Infrastrukturen. Der Grundpreis ist fix, unabhängig vom Verbrauch und in jedem Fall zu entrichten. Der Grundpreis für eine Wohneinheit in Köln beträgt aktuell 218,62 Euro brutto (Stand seit: 1. April 2023).
- Der Mengenpreis ist variabel und hängt direkt von deinem Wasserverbrauch ab. Je mehr Wasser du benötigst, desto mehr musst du dafür zahlen. Der Mengenpreis wird in Kubikmetern berechnet. Ein Kubikmeter Trinkwasser – also 1.000 Liter – kostet in Köln aktuell 1,15 Euro (Stand seit: 1. April 2023).
Im Durchschnitt braucht jeder von uns knapp 130 Liter Trinkwasser am Tag. Demnach muss auf ein Jahr gerechnet ein Ein-Personen-Haushalt in Köln rund 274 Euro für sein Trinkwasser zahlen, eine vierköpfige Familie rund 436 Euro.
Welchen Anteil Grund- und Mengenpreis am Wasserpreis haben, kann in einem gewissen Rahmen jeder Versorger für sich festlegen. Bei der RheinEnergie haben wir zur letzten Preisanpassung im April 2023 unser Berechnungsweise geändert: Nun machen Grund- und Mengenpreis jeweils etwa die Hälfte des Trinkwasserpreises aus.
Menschrecht Trinkwasser
Wasser ist lebensnotwendig. Doch der Zugang zu Trinkwasser ist nicht überall so einfach wie in Deutschland. Laut UN-Weltwasserbericht haben rund 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu einer sicheren Trinkwasserversorgung und 2025 könnten drei Milliarden Menschen in Ländern mit ernster Wasserknappheit leben. Bereits 2010 haben die Vereinten Nationen daher das Recht auf einwandfreies und sauberes Trinkwasser und Sanitärversorgung in die Charta der Menschenrechte aufgenommen.
Für die Staaten hat dies allerdings keine bindende Wirkung. Und während weltweit immer weniger sauberes Wasser zur Verfügung steht, steigt der Verbrauch um etwa ein Prozent jährlich. Die Ursachen für die zunehmende Knappheit sind neben dem Klimawandel das Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum und ein Konsumverhalten, das zulasten der Ressource Wasser geht.
Köln ist wasserreich
Köln hat nach Bielefeld die zweitgünstigsten Wasserpreise in NRW. Und auch im bundesweiten Vergleich ist das Wasser vun Kölle günstig. Das liegt unter anderem daran, dass sich Köln in einer wasserreichen Region befindet und die Gewinnung und Aufbereitung des Trinkwassers hier wenig aufwendig ist. Das ist die gute Nachricht, die schlechte ist: Generell wird Trinkwasser in Zukunft wohl teurer werden. Dafür gibt es viele Gründe. So sind die Kosten für Material und Löhne auch in der Wasserversorgungwirtschaft gestiegen und vielerorts muss in alte Anlagen und Leitungen investiert werden.
Neue gesetzliche Anforderungen lassen die Kosten ebenfalls steigen: Die Wasserproduktion zählt zur sogenannten kritischen Infrastruktur und muss daher besonders geschützt werden, etwa gegen Stromausfälle und Cyberangriffe. Und auch die Aufbereitung des Oberflächen- und Grundwassers zu Trinkwasser wird perspektivisch kostspieliger. Sei es, weil es durch den Klimawandel aufwändiger wird, es zu gewinnen und zu verteilen. Oder weil Verunreinigungen, etwa durch Medikamentenrückstände und andere Chemikalien zunehmen.
Trinkwasser-Serie
Unser Kölner Trinkwasser ist ein echtes Naturprodukt. In unserer neuen Serie erfahrt ihr unter anderem, wie das Wasser zu euch nach Hause gelangt, warum es so gesund und qualitativ hochwertig ist und was wir als Wasserversorger sonst noch machen.