So kontrovers viele Klimaschutzmaßnahmen diskutiert werden – bei einer Sache kann man sicher sein, dass sie einen Beitrag zum Klimaschutz leistet: der Dämmung des Eigenheims.
Grundsätzlich spart man mit jeder Dämmung eines Gebäudes sehr viel mehr Energie, als zur Produktion des Dämmstoffs aufgewendet wird. Insofern verhindern Dämmungen deutlich mehr CO2-Ausstoß, als sie verursachen. Schonmal gut. Egal wo und womit man dämmt, man liegt klimatechnisch immer richtig.
Die Frage, die sich aber viele Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer stellen ist: „Wo fange ich mit dem Dämmen an?“ Die Antwort ist simpel: Die einzig wahre Reihenfolge gibt es nicht.
Die Faustregel beim Dämmen
Ist ein Gebäude nach 1984 entstanden, entsprechen Gebäudehülle, Dach und Fenster in aller Regel energetischen Mindeststandards. Bei Gebäuden, die vor 1984 erbaut wurden, kann man mit Dämmung hingegen sehr viel mehr erreichen.
Fassade, Dach, Fenster, Keller
Wenn man die freie Wahl hat, lohnt sich natürlich ein Blick auf die Wärmeverluste. Diese sind im Bereich der Fassade – häufig die größte Fläche – am höchsten. Dicht gefolgt vom Dach und schließlich den Fenstern und dem Keller. Gestaffelt nach Wärmeverlust ergäbe sich die optimale Dämmreihenfolge von 1. Fassade, 2. Dach, 3. Fenster, 4. Keller. So die Theorie.
Theorie versus Realität
In der Realität ist es immer sinnvoll, Fakten zu schaffen. Dies kann man sehr gut mit einer thermografischen Gebäudeanlayse. Damit werden Wärmeverluste am Gebäude sichtbar gemacht und Schwachstellen aufgedeckt.
Mit dem Ergebnis wird dann anschließend eine Energieberaterin (Energieeffizienzexperte/-expertin) eingebunden und ein Sanierungsfahrplan unter Berücksichtigung der aktuellen Fördermöglichkeiten erstellt. Daraus ergibt sich die sinnvolle Reihenfolge der Maßnahmen. Wichtig: Dämmmaßnahmen sollten immer mit qualifizierten Fachunternehmen abgestimmt und durchgeführt werden, um Schäden an der Bausubstanz zu vermeiden.
Der U-Wert - je kleiner, je besser
Unabhängig von der Dämmreihenfolge sollte das Hauptaugenmerk auf dem sogenannten Wärmedurchgangskoeffizienten des Dämmaterials, auch U-Wert genannt, liegen. U steht dabei für „unit of heat transfer“. Er gibt Auskunft darüber, wie viel Wärme durch einen Dämmstoff nach außen abgegeben wird. Je geringer dieser Wärmetransfer ist, desto besser.
Haus dämmen | Unsere Serie beantwortet die wichtigsten Fragen