Ein Assistenzhund zum Verlieben

Jennifer
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Simone Liebe, eine Mitarbeiterin der RheinEnergie, kommt nie ohne ihren Assistenzhund Benito zur Arbeit. Das wird auch dann noch so sein, wenn sie in Zukunft zu ihren Kolleginnen und Kollegen ins Großraumbüro wechselt.  

Nachdem Simone Liebe im Winter nach einem Anfall mehrere Stunden auf der Straße lag und beinahe erfroren ist, hat sich die heute 45-Jährige für einen Assistenzhund entschieden. Ihr tierischer Ersthelfer schlägt an, sobald sich der nächste Anfall abzeichnet. 

"Hört er auf zu bellen, wenn ich meine Hand auf seinen Rücken lege, weiß ich, ich habe noch Zeit, mich auf den Anfall vorzubereiten. Wenn er nicht mehr aufhört zu bellen, muss ich mich sofort hinlegen."

Simone Liebe

Für den Fall der Fälle hat sie immer eine Notfalltasche mit Medikamenten dabei, die ihr der dreieinhalb Jahre alte Rüde bringen kann. Außerdem gibt es ein Medikamententäschchen an Benitos Weste.

Kein hundsgewöhnlicher Plan

In Kürze ziehen Simone Liebe und Assistenzhund Benito um in ein Großraumbüro im Hauptgebäude am Parkgürtel. Dort hat ihnen Bereichsleiterin Daniela Stein einen Platz freigeräumt. "Inzwischen sitzt unser Team fast komplett hier zusammen", begründet Stein die Entscheidung. "Es ist nicht sinnvoll, wenn wir mit Frau Liebe nur über Videocalls kommunizieren, schließlich gehört sie zu uns."

Ein Hund im Großraumbüro stößt allerdings nicht nur auf Verständnis. Viele Bedenken und Ängste versucht die Führungskraft aus dem Weg zu räumen. Schließlich ist Benito kein Haustier, sondern für Simone Liebe lebenswichtig.

Hunde-Knigge fürs Büro

Wer dem Hund hier auf dem Gelände begegnet, darf ihn auf keinen Fall rufen oder streicheln. Denn wenn er mit Simone Liebe unterwegs ist, ist Benito "im Dienst" und sollte nicht abgelenkt werden. Außerdem trägt Benito mittlerweile eine neue Kennung, damit er als medizinischer Assistenzhund erkennbar ist. Nur wenn er diese Kennung nicht trägt, darf man ihn streicheln.

Allergiker müssen sich übrigens keine Sorgen machen: Pudelmischlinge haaren kaum, sodass keine Niesanfälle zu befürchten sind.

Benito hat den siebten Sinn

"Benito ist sehr feinfühlig und er unterstützt auch Leute, die er nicht kennt", erzählt Simone Liebe. Und er nimmt viel mehr wahr als wir Menschen erkennen können: Wenn er versucht, einem die Lippen abzulecken, sollte man schleunigst etwas trinken.

Welche Hilfe der Assistenzhund für ihr Leben und auch für die Arbeit darstellt, erlebt Simone Liebe jeden Tag. Denn Benito kann ihr die Schuhe ausziehen, Gegenstände aufheben, Türen und Schränke öffnen oder die Waschmaschine ausräumen. Und: "Meine Fehlzeiten haben sich durch ihn enorm reduziert."

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