Hundsgemeine Ökobilanz

Wer einen konsequenten ökologischen Lebensstil pflegt, darf seine(n) Vierbeiner bei der Ermittlung seines ökologischen Fußabdrucks nicht außer Acht lassen. Denn der beste Freund des Menschen hat einen CO2-Pfotenabdruck, der es in sich hat.
Das fanden zumindest Kim Maya Yavor und Dr. Annekatrin Lehmann unter der Leitung von Prof. Dr. Matthias Finkbeiner am Fachgebiet Sustainable Engineering an der Technischen Universität Berlin mittels einer Studie heraus.
Die Grundlage ihrer Berechnungen war ein 15 Kilogramm schwerer Hund mit einer Lebensdauer von 13 Jahren. In die Ermittlungen eingeflossen sind Parameter wie die Rohstoffe für das Hundefutter, die Ressourcen für dessen Herstellung oder auch die Umweltauswirkungen der Exkremente und die Produktion der Plastiktüten für deren Sammlung.
Fernreise oder Vierbeiner
Demnach stößt der Referenz-Vierbeiner im Laufe seines Hundelebens 8,2 Tonnen CO2 aus. Zum Vergleich: die Menge an CO2 entspricht Finkbeiner zufolge 13 Hin- und Rückflügen von Berlin nach Barcelona oder fast der Menge, die bei der Produktion eines Luxusautos der Mittelklasse emittiert wird. Dieses Ausmaß überraschte nach eigenen Angaben selbst die Wissenschaftler.
Die so ermittelten 8,2 Tonnen CO2-Ausstoß in 13 Jahren ergeben einen jährlichen CO2-Ausstoß von 630 Kilogramm. Setze man diese 630 Kilogramm CO2 ins Verhältnis zu den zwei Tonnen, die jeder Mensch pro Jahr emittieren könne, dann müsse sich jeder Hundebesitzer vor Augen führen, dass nahezu ein Drittel seines CO2-Budgets bereits vom Hund verbraucht würde, so Finkbeiner.
Zum Hintergrund: Der Weltklimarat IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) erachtet 1,5 bis zwei Tonnen CO2-Ausstoß pro Person jährlich für klimaverträglich.