Egal, ob ihr gemütlich baden oder einfach schnell duschen wollt: Für beides braucht ihr Energie und Wasser. Wir rechnen vor, was beides kostet, und geben euch Tipps für ein nachhaltiges Bad-Erlebnis.
Wenn es draußen kalt, grau und stürmisch ist, gibt es für viele nichts Schöneres, als es sich ein wohlig-warmes Vollbad einzulassen. Dass ihr für das Badewannen-Vergnügen mehr Energie und Wasser braucht als für eine schnelle Dusche, ist klar. Spätestens seit der Energiekrise mag sich mancher Badefan aber die Frage stellen, was das heimische Wellnessprogramm eigentlich kostet. Wir rechnen es euch vor – dann könnt ihr entscheiden, wie oft ihr euch den kleinen Luxus gönnen möchtet.
Duschen ist dreimal günstiger
Der Preis eines heißen Bades setzt sich aus den Kosten für das Wasser und die Energie, die ihr zu dessen Erwärmung benötigt, zusammen. Eine durchschnittliche Badewanne fasst rund 150 Liter. Wie ihr unseren Trinkwasserpreisen entnehmen könnt, kostet ein Liter Wasser etwa 0,1 Cent. Für 15 Cent könnt ihr also eine Badewanne füllen. Eine Dusche kommt noch günstiger: Hier strömen in drei bis vier Minuten etwa 40 Liter aus dem Duschkopf, was entsprechend nur vier Cent kostet. Da aber nur die wenigsten kalt duschen möchten oder in Eiswasser baden möchten, kommen noch die Kosten für die Wassererwärmung hinzu.
Baden schon ab 44 Cent
In Deutschland strömt das Wasser mit etwa 15 Grad Celsius aus dem Hahn. Um 40 bzw. 150 Liter von diesem Niveau auf die angenehme Dusch- bzw. Badetemperatur 38 Grad Celsius zu erwärmen, braucht es rund eine bzw. vier Kilowattstunden. Was euch dieser Energieaufwand kostet, hängt davon ab, ob ihr Strom oder Erdgas zur Warmwasserbereitung nutzt.
- Der Arbeitspreis der RheinEnergie beträgt in der Grundversorgung mit Ökostrom aktuell 39,87 Cent pro Kilowattstunde, zzgl. Grundpreis (Stand: November 2024). Nur bezogen auf den Strom-Arbeitspreis schlägt eine Dusche mit rund 44 Cent zu Buche, ein Vollbad mit 1,75 Euro.
- Als Erdgaskunden bei der RheinEnergie zahlt ihr aktuell in der Grundversorgung einen Arbeitspreis von 13,88 Cent pro Kilowattstunde, zzgl. Grundpreis (Stand: November 2024). Für eine Dusche fallen demnach rund 18 Cent an, fürs Baden etwa 71 Cent.
- Mit einem unserer Festpreisangebote wird es noch günstiger: Im Tarif „Fair Ökostrom 12“ zahlt ihr für die Dusche 31 Cent, fürs Bad 1,24 Euro, jeweils zzgl. Grundpreis. Auch beim Erdgas geht es preiswerter, wenn ihr euch für einen unserer Laufzeittarife entscheidet. Mit dem Tarif „Fair Gas 12“ fallen nur 11 Cent für die Dusche und 44 Cent für ein Vollbad an.
Rein finanziell spricht also wenig gegen eine gelegentliches Bad oder eine etwas ausgiebigere Dusche. Wenn ihr der Umwelt und dem Klima jedoch etwas Gutes tun wollt – und nebenbei auch eurem Geldbeutel – beachtet gerne folgende Tipps.
Tipp 1: Wassertemperatur regeln
Ob beim Baden oder Duschen: Die ideale Wassertemperatur sollte zwischen 37 und 39 Grad Celsius betragen, was etwa eurer Körpertemperatur entspricht. Heißer als 45 Grad Celsius sollte das Wasser nicht werden. Denn das erhöht nicht nur die Energiekosten, auch schädigt die Hitze eure Haut und belastet euer Herz-Kreislauf-System. Babies und Kinder fühlen sich bei 37 Grad Celsius Wassertemperatur am wohlsten. Mit einem Wasser-Thermometer könnt ihr die ideale Temperatur für Groß und Klein leicht einstellen. Übrigens: Für den perfekten Wohlfühlmoment könnt ihr die Lufttemperatur im Badezimmer erhöhen, auf 23 bis 30 Grad Celsius.
Tipp 2: Kein Mikroplastik
Die Regale der Drogeriemärkte sind voll mit duftenden Badezusätzen, Duschgels und Shampoos. Viele Hersteller werben damit, dass ihre Produkte frei von Mikroplastik sind. Dabei ist der Einsatz sogenannter Mikroplastikperlen oder Microbeads in Zahnpasta und in abspülbarer Kosmetik wie eben Shampoo oder Duschgel ohnehin seit Oktober 2023 verboten.
Unter Mikroplastik versteht man schwer abbaubare Kunststoffe in flüssiger und vor allem fester Form, wenn diese kleiner als fünf Millimeter sind. Sie gelten als besonders schädlich, weil sie über Gewässer, Pflanzen und Tiere in die Nahrungskette und den menschlichen Organismus gelangen können. Mikroplastik wird EU-weit schrittweise und produktabhängig bis 2031 vollständig verboten. In Cremes, Lotionen und dekorativer Kosmetik ist Mikroplastik aktuell noch erlaubt. Hier lohnt es sich also, auf einen Verpackungshinweis zu achten. Ihr wollt ganz sicher gehen? Zertifizierte Naturkosmetik mit Siegel enthält nie Mikroplastik auf Erdölbasis.
Tipp 3: Spareinsätze für Duschkopf und Wasserhähne
Oft sind sie schon dabei, wenn ihr einen neuen Duschkopf kauft: Kleine Sieb-Einsätze aus Kunststoff, mit denen ihr 50 Prozent Wasser oder mehr einsparen könnt. Im Baumarkt gibt es sie auch einzeln, zum Nachrüsten älterer Brausen und Wasserhähne in Bad und Küche. Die Einsätze mischen dem Wasser einfach Luft bei und senken so den eigentlichen Wasserverbrauch – und zwar ohne, dass ihr bei eurer Dusch-Routine einen großen Unterschied bemerkt.