29.02.2016 Adrian

Das sind die heimlichen Stromfresser im Haushalt

Auch ausgeschaltete Geräte können die Stromkosten unnötig in die Höhe treiben (Bild: Fotolia).

Viele Geräte in unserem Zuhause verbrauchen Strom – auch wenn sie ausgeschaltet sind. Die so versachten Kosten können sich im Jahr auf etliche Euro summieren. Dabei gibt es einfache Mittel und Wege, die sinnlose Verschwendung abzustellen. 

Dass Elektrogeräte im Standby-Modus Strom verbrauchen, ist mittlerweile jedem klar und auch meist deutlich an einem leuchtenden roten Lämpchen zu erkennen. Doch es gibt auch heimliche Stromfresser: Elektrogeräte, die unserer Meinung nach nicht „an“ sind, wenn sie nicht benutzt werden, wie etwa der Toaster. Doch viele solcher Geräte verbrauchen trotzdem Strom – nur weil sie an der Steckdose hängen. 

Michael Urban vom Münsteraner Energiewende-Dienstleister Grünspar macht das an einem einfachen Beispiel deutlich: „Sie merken das z.B. an Ihrem Ladegerät fürs Handy. Auch wenn nur das Ladegerät allein in der Steckdose steckt, wird es nach einiger Zeit ganz warm. Es verbraucht also spürbar Energie – auch, wenn kein Handy geladen wird.“ Für alle Ladegeräte von Handys, elektrischen Zahnbürsten, Laptops usw. gilt deshalb: Stecker ziehen, wenn sie nicht gebraucht werden! 

Bildergalerie: Das kostet der Strom für Smartphone und Co.

  • Verbraucher schätzen die jährlichen Stromkosten für ihr Smartphone auf ca. 100 Euro.

  • Tatsächlich sind die Kosten aber deutlich geringer: Das Samsung Galaxy S5 etwa kommt auf einen Verbrauch von 3,9 kWh pro Jahr. Umgerechnet ergibt das Stromkosten in Höhe von 1,16 Euro (Foto: Samsung).

  • Bei einem iPhone sieht die Sache nicht anders aus. Das iPhone 6 hat einen vergleichsweise kleinen Akku.  Eine tägliche Ladung kostet den Verbraucher umgerechnet nur 0,75 Euro im Jahr.

  • Lädt man sein Handy über ein Netzteil, fallen aufgrund der Spannungs-Umwandlung Verluste an. Der Energiebedarf steigt. Bei modernen Netzteilen liegt die Energieeffizienz bei rund 74 Prozent.

  • Besitzer einer Smartwatch haben Grund zur Freude: Durchschnittlich 0,13 Wh saugt die clevere Uhr für eine volle Ladung aus dem Netz. Stromkosten pro Jahr: läppische 0,15 Euro.

  • Etwas teurer im Verbrauch: Tablets benötigen pro Jahr bei durchschnittlicher Nutzung rund vier Euro Strom.

  • Fehlt in kaum einem Haushalt: ein Laptop. Ist der vier Stunden täglich im Einsatz, kostet das den Besitzer ca. 17 Euro jährlich.

  • Stationäre Computer kommen bei gleicher Nutzung auf einen Verbrauch von ca. 290 kWh pro Jahr. Kostenpunkt: 79 Euro.

  • Stromfresser Fernseher? Nicht unbedingt: Bei vier Stunden Einsatz täglich verbrauchen moderne LED-Geräte mit einer Bildschirmdiagonale von 80 Zentimetern rund 80 kWh pro Jahr. Stromkosten: 21 Euro.

  • Beinahe doppelt so viel Strom verbraucht eine Spielekonsole bei gleicher Nutzungsdauer. Kosten: 40 Euro pro Jahr.

  • Auch der Stand-by-Modus ist nicht zu unterschätzen: Zieht bei Geräten, die ihr nicht täglich nutzt, öfter mal den Stecker – das spart bares Geld.

  • Neuere Elektrogeräte dürfen daher laut einer EU-Richtlinie maximal ein Watt im Stand-by-Modus verbrauchen. Das macht bei 24 Stunden aufs Jahr gerechnet 2,30 Euro pro Gerät.

  • Zählt zu den Spitzenreitern im Haushalt: der Kühlschrank. Bei einem effizienten Gerät fallen Stromkosten in Höhe von 36 Euro an. Ältere Modelle verbrauchen locker 80 Euro mehr.

Wie aber ist es mit anderen Geräten im Haus, wie z.B. mit Toaster, Waschmaschine oder beispielsweise auch der stets eingesteckten Stehlampe? Verbrauchen wirklich alle Strom? Alle Geräte mit einem „echten“ Netzschalter ziehen keinen Strom. Fehlt aber ein Schalter – sichtbar oder nicht – wird heimlich kontinuierlich Strom verbraucht. Die Liste der Geräte, die Strom verbrauchen, obwohl sie eigentlich ausgeschaltet sind, ist lang: Radio, Drucker, Scanner, Lautsprecher, Halogen-Strahler mit Trafo, Ladegeräte, Waschmaschine etc. treiben die Stromkosten in die Höhe. Allein schon beim Computer können sich die unnützen Stromkosten auf einige Euro pro Jahr summieren. 

Mit Messgerät die Stromfresser aufspüren

Wie aber kommt man den heimlichen Stromfressern auf die Schliche? Dazu der Rat vom Grünspar-Experten Urban: „Eine Möglichkeit, Gewissheit zu haben, ist mit einem Strom-Messgerät den Verbrauch zu testen. Das Messgerät kann man sich z.B. online oder im Baumarkt kaufen oder auch bei der Verbraucherzentrale ausleihen. Damit kann man den Verbrauch der Geräte messen und aufs Jahr hochrechnen. Dann weiß man genau, wie viel gespart werden kann, wenn man z.B. eine Steckerleiste mit Kippschalter für diese Geräte verwendet.“

Gegen heimliche Stromfresser: Michael Urban empfiehlt an- und abschaltbare Steckerleisten (Foto: Grünspar).

Ein guter Tipp vom Experten! Haben Sie die heimlichen Stromfresser entdeckt und möchten nicht dauernd umständlich jeden Stecker einzeln ziehen, führt der nächste Weg also zu an- und abschaltbaren Steckern bzw. Steckerleisten. Die kosten nur ein paar Euro und mit einem Klick ist der heimliche Stromfresser auch wirklich aus. Wenn Sie alle Stromfresser im Haus so auf Diät setzen, fällt die nächste Stromrechnung garantiert niedriger aus als die letzte.

Wir sind kontaktfreudig. Schreibt uns!