Beim Kauf eines neuen Haushaltsgerätes gehört der Blick auf das Energielabel für die meisten von uns dazu. Dabei achten wir vor allem auf die Effizienzklasse. Enscheidend für Geldbeutel und Umwelt ist aber ein ganz anderer Wert auf dem Label. (Foto: Fotolia)
Früher oder später wird bei jedem von uns der Kauf eines neuen Haushaltsgerätes auf dem Einkaufszettel, bzw. auf der Aufgabenliste stehen. Die einen entschließen sich freiwillig für die neue Küche mit neuen Geräten und die anderen werden durch eine defekte Waschmaschine, einen defekten Geschirrspüler oder Trockner dazu gezwungen.
Genauer hinsehen!
Eines der wichtigsten Kriterien beim Kauf eines neuen Gerätes sind die Folgekosten. Wie hoch sind die Energiekosten, die durch die Haushaltsgeräte verursacht werden? Diese tragen immerhin zu einem wesentlichen Teil zu den Stromkosten im Haushalt bei. Daher interessieren sich viele Käufer für den Energieverbrauch der Geräte.
Schön einfach in der unübersichtlichen Vielfalt der Geräte ist der Blick auf das Energielabel. Für die großen Haushaltsgeräte der weißen Ware ist das Energielabel am Gerät im Handel und in der Werbung Pflicht. Es informiert bei einer standardisierten Nutzung über die Höhe des Energieverbrauchs und über weitere Eigenschaften des jeweiligen Gerätes.
Daher achten auch 57 Prozent der Verbraucher beim Neukauf auf die Energieeffizienzklasse auf dem Energielabel, wie eine forsa-Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) ermittelt hat. Um eine Aussage über den zu erwartenden Energieverbrauch machen zu können, muss man jedoch genauer hinsehen. Es gehört mindestens die Betrachtung des Jahresstromverbrauchs dazu, der ebenfalls auf dem Energielabel angegeben wird und auf den nur 33 Prozent der befragten Verbraucher achten.
Energielabel ist mehr als nur die Energieeffizienzklasse
Bei allen Geräten gibt es weitere Hinweise, die neben der Energieeffizienzklasse beachtet werden sollten, damit man nicht von höheren Stromkosten als erwartet überrascht wird.
Kühl- und Gefriergeräte
Bei Kühl- und Gefriergeräten ist es besonders wichtig die Größe des Gerätes, bzw. Nutzinhalts in Liter zu beachten. Nur bei annähernd gleicher Größe ist ein Vergleich der Effizienzklasse sinnvoll. Ein großes Gerät kann einen höheren Stromverbrauch haben als ein kleines Gerät mit einer schlechteren Effizienzklasse. Daher ist eine zusätzliche Betrachtung des Jahresstromverbrauchs wichtig, der ebenfalls auf dem Energielabel angegeben wird.
Alle aktuell auf dem Markt erhältlichen Kühlgeräte haben mindestens die Energieeffizienzklasse A+. Ein gleich großes Gerät mit A+++ benötigt übrigens nur noch rund halb so viel Strom wie ein Gerät mit A+.
Waschmaschine
Bei Waschmaschinen wird die Größe als Füllmenge in kg angegeben. Die Effizienzklasse kann also nur bei gleicher Füllmenge verglichen werden. Außerdem steht auf dem Energielabel der Jahresstrom- und der Wasserverbrauch. Dieser wird bei 220 Waschvorgängen unter Berücksichtigung des Verbrauchs bei 60 ° C bei voller Beladung und bei Teilbeladung sowie bei 40° C mit Teilbeladung, ermittelt. Waschmaschinen haben derzeit mindestens die Energieeffizienzklasse A+.
Wäschetrockner
Bei Wäschetrocknern ist es wichtig, neben der maximalen Beladung im Standard-Baumwollprogramm das Funktionsprinzip des Trockners (Kondensations-, Abluft- oder gasbetriebener Trockner) zu betrachten. Auf dem Energielabel wird auch der Stromverbrauch für 160 Trocknungszyklen in Kilowattstunden pro Jahr angegeben, sowie die Dauer des Standard-Baumwollprogramms. Wäschetrockner haben derzeit mindestens Energieeffizienzklasse C und ab 01.11.2015 mindestens Energieeffizienzklasse B.
Geschirrspüler
Die Größe von Geschirrspülern wird mit der Anzahl der Maßgedecke angegeben. Als Grundlage für den Strom und Wasserverbrauch pro Jahr werden 280 Standard-Spülzyklen verwendet. Zusätzlich beinhaltet das Energielabel die Angabe einer Trockenwirkungsklasse. Geschirrspüler haben zur Zeit mindestens Energieeffizienzklasse A+, wenn sie mindestens 11 Maßgedecke aufnehmen.
Backofen
Bei Haushalts-Backöfen wird auf dem Energielabel das Volumen des Garraums in Litern, der Energieverbrauch je Vorgang für Ober- und Unterhitze sowie für Umluftbetrieb angegeben. Die Mindestanforderung für die Energieeffizienz der Backöfen ist derzeit die Effizienzklasse C.
Gut informiert beim Kauf
Mit diesem Wissen ausgerüstet, lässt sich das Energielabel besser lesen und man weiß worauf beim nächsten Kauf zu achten ist. Denn es reicht eben nicht immer ausschließlich auf die Effizienzklasse zu achten, um den künftigen Stromverbrauch einschätzen zu können.