Eine aktuelle Studie verrät, wie hoch der Pro-Kopf-Stromverbrauch im Jahr 2014 in deutschen Städten war. Auffällig ist die Verteilung der 16 „Stromverschwender“ – acht von ihnen liegen im selben Bundesland. Der Verbrauch der Kölner überrascht hingegen nicht.
Die gute Nachricht vorneweg: Im Jahr 2014 ist der Stromverbrauch in Deutschland gegenüber dem Vorjahr gesunken. Das hat eine Auswertung des Online-Portals preisvergleich.de ergeben, bei der 200.000 im Jahr 2014 abgeschlossene Stromverträge ausgewertet wurden. Demnach betrug der durchschnittliche Stromverbrauch pro Jahr und Kopf 1.654 Kilowatt (kWh). Im Jahr 2013 hatte jeder Bundesbürger im Schnitt noch 1.836 kWh verbraucht (2012: 1.858 kWh). Bei einem Kilowattpreis von 26 Cent kommt so immerhin eine Ersparnis von rund 52 Euro zusammen.
Acht Städte mit besonders hohem Verbrauch liegen in Bayern
16 Kommunen zählt die Studie mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von mehr als 1.813 kWh pro Jahr zu den „Stromverschwendern“, 19 Städte mit einem Wert von 1.491 kWh und weniger zu den „Stromsparern“. Auffallend ist die Verteilung der Städte auf das Bundesgebiet. Alle Kommunen, deren Bewohner vergleichsweise großzügig mit Strom umgehen, liegen nämlich im Westen der Republik – acht davon in Bayern (siehe Landkarte). Spitzenreiter beim Stromkonsum pro Kopf und Jahr sind Passau (2.004 kWh), Bamberg (1.974 kWh), Hof (1.961 kWh), Straubing (1938kWh), Bayreuth (1.911kWh) und Trier (1.910 kWh).
Stromsparer finden sich vor allem im Osten Deutschlands. Den niedrigsten Stromverbrauch haben 2014 mit jeweils 1.314 kWh pro Kopf die Bewohner im thüringischen Jena und im bayrischen Ingolstadt verursacht. Es folgen Erfurt (1.368 kWh), Freiburg im Breisgau (1.398 kWh), Stuttgart (1.401 kWh), Heidelberg (1.408 kWh), Dresden (1.410 kWh) und Rostock (1.411 kWh). Von den 19 als besonders sparsam deklarierten Kommunen liegen zwölf in den neuen Bundesländern.
Und wie schneiden die Kölner ab?
Die Verbrauchswerte der Kölner Bürger waren 2014 eher unauffällig: mit 1.574 kWh liegen wir im Mittelfeld und haben die Bewertung „Stromsparer“ nur knapp verfehlt (Düsseldorf: 1.641 kWh).
Die Frage, welche Faktoren die Bürger 2014 zum Stromsparen bewogen haben, lässt sich durch die Studie nicht eindeutig beantworten. Möglicherweise sind verschärfte EU-Vorgaben und daraus resultierend sparsamere Elektrogeräte eine Ursache.
Auch das Einkommen scheint den Stromverbrauch nicht wesentlich zu beeinflussen. So liegt das Brutto-Jahres-Einkommen beim Spitzenreiter Passau (2.004 kWh) mit 30.135 Euro leicht unter dem Bundesdurchschnitt von 30.349 Euro. Die Bürger von Städten wie Stuttgart, Frankfurt am Main und Ingolstadt verbrauchen zwar wenig Strom, liegen beim durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen aber mindestens 25 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.
Das Studiendesign:
Für die Studie haben die Macher rund 200.000 stichprobenartig ausgewählte Stromverträge, welche 2014 online abgeschlossen wurden, analysiert. Mithilfe der Vertragsangaben haben sie unter Berücksichtigung der durchschnittlichen Haushaltsgrößen den Pro-Kopf-Stromverbrauch pro Stadt ermittelt. Angaben zur Größe der Haushalte machten dabei die Statistischen Landes- oder Bundesämter. Die Ergebnisse teilen sich in drei Gruppen auf: Der errechnete Verbrauch der „Stromsparer“ liegt zehn Prozent unter dem Bundesdurchschnitt (< 1.661 kWh). „Stromverschwender“ liegen mindestens 10 Prozent darüber (> 1.888 kWh). Alle anderen Stromverbraucher gelten als „normal“.
Wie schneidet ihr ab?
Stromsparer oder Stromverschwender: Wisst ihr, wieviel Strom ihr pro Jahr verbraucht?