Jedes Jahr schlagen in Deutschland rund eine Million Blitze ein – ein Drittel davon direkt in Häuser und Bäume. Auch wenn sie selten Menschen gefährden, verursachen Blitze regelmäßig teure Schäden an Haushaltsgeräten und Unterhaltungselektronik. Doch wie schützt ihr eure Geräte am besten bei Gewitter? Und ist das alte „Steckerziehen“ immer noch das Mittel der Wahl?
Warum es sinnvoll ist, bei Gewitter den Stecker zu ziehen
Ein Blitz kann eine enorme Überspannung im Stromnetz verursachen, und die Elektronik in den Geräten ist sehr empfindlich. Selbst ein Einschlag, der einige hundert Meter entfernt stattfindet, kann zu plötzlichen Spannungsspitzen führen, die Laptops, Fernseher und Router beschädigen. Dieser Überspannungsschutz ist besonders relevant für Geräte, die per Kabel verbunden sind, denn Blitzströme können nicht nur über Steckdosen, sondern auch über LAN- oder TV-Kabel fließen.
Wir benötigen Ihre Zustimmung.
Dieser Inhalt wird von YouTube bereit gestellt.
Wenn Sie den Inhalt aktivieren, werden ggf. personenbezogene Daten verarbeitet und Cookies gesetzt.
Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Zustimmen
Steckdosenleisten mit Überspannungsschutz – eine gute Alternative?
Eine praktische Alternative zum Steckerziehen sind Überspannungsschutz-Steckdosenleisten. Diese leiten Überspannung bei Blitzeinschlägen zu einem großen Teil ab und verhindern so oft größere Schäden an angeschlossenen Geräten. Allerdings bieten sie keinen hundertprozentigen Schutz, da ein direkter Blitzeinschlag zu stark für die meisten Steckdosenleisten wäre. Eine umfassendere Lösung ist der Einbau eines professionellen Überspannungsschutzes im Hausverteiler – hierfür ist jedoch die Installation durch einen Elektriker nötig.
Praktische Tipps für den Gewitterschutz zu Hause
- Mobile Geräte mit Powerbank laden
Anstatt Smartphone oder Tablet am Stromnetz zu laden, könnt ihr bei Gewitter einfach auf eine Powerbank umsteigen. So bleibt ihr erreichbar und schützt gleichzeitig euer Gerät vor Überspannungsschäden.
- Router und LAN-Kabel trennen
Router und vernetzte Geräte sind besonders anfällig für Blitzschäden. Auch hier kann es sinnvoll sein, LAN- und Antennenkabel zu ziehen, denn auch über diese Leitungen kann die Überspannung in die Geräte gelangen.
- Versicherungsschutz überprüfen
Oft decken Hausrat- und Gebäudeversicherungen direkte Blitzschäden am Haus und den meisten Geräten ab. Doch Überspannungsschäden durch indirekte Blitzeinschläge sind häufig nicht im Standardpaket enthalten. Wer ganz sicher gehen möchte, sollte den Versicherungsvertrag auf eventuelle Lücken überprüfen.
Bleibt bei Gewitter also lieber auf Nummer sicher – und schützt eure Elektronik, indem ihr den Stecker zieht!
Trotz moderner Schutzmöglichkeiten bleibt das Steckerziehen die sicherste Methode, um empfindliche Geräte bei Gewitter zu schützen. Besonders bei teuren oder fest installierten Geräten wie Waschmaschinen, Kühlschränken oder Fernsehern ist das Risiko hoch. Ein guter Überspannungsschutz an der Steckdose und im Verteilerkasten kann helfen, ist aber nicht immer vollständig zuverlässig.