„Kölner Fest für Alte Musik“: RheinEnergieStiftung Kultur fördert herausragende Projekte

Was veranlasst Millionen Menschen zur gefährlichen Flucht aus ihrer Heimat, wie stellen sich Förderschüler ihre Zukunft vor und warum freut man sich auf den Tod? Das sind die Themen der Projekte, die die RheinEnergieStiftung Kultur beim diesjährigen „Kölner Fest für Alte Musik“ (27. Februar bis 13. März) fördert. Eine Empfehlung.
Projekt #1: „Auf und davon“– wovon Schüler träumen
Fragt man die Schüler der Förderschule Redwitzstraße nach ihren Träumen für die Zukunft, sind sie um Antworten nicht verlegen. Joelle zum Beispiel sieht sich in London. An einem Ort, wo alles ein bisschen anders laufe als in Köln und wie zum Beweis auch die Autos auf der anderen Straßenseite fahren. Seit September vergangenen Jahres arbeiten die Theaterpädagogen Maria Filimonov und Markus Tomczyk mit den Schülern am Theaterprojekt „Auf und davon“, das am Mittwoch, 2. März, in den BALLONI Hallen uraufgeführt wird. Grundlage für das Werk ist die Auseinandersetzung mit der Fragestellung, wie ein besseres Leben aus Sicht der Schüler aussähe und welche Wege dahin führen würden. Die passende musikalische Begleitung für die Reise liefert das zamus-ensemble mit den Vivaldi-Konzerten „La notte“ und dem furiosen „La tempesta di mare“.
Was: Musiktheater für Schülerinnen und Schüler, Musik von Antonio Vivaldi
Wer: Schülerinnen & Schüler der Förderschule Redwitzstraße, zamus-ensemble
Wann: Mittwoch, 2./Donnerstag, 3./Freitag, 4. März 2016, 10:00 Uhr
Wo: BALLONI Hallen, Ehrenfeldgürtel 88
Karten: 5 Euro; Karten über die ZAMUS-Servicehotline: 0221 98747379
Video: Festivalleiter Thomas Höft zu den Highlights 2016
Projekt #2: „FUGIT“ – Fliehen um zu hoffen
„In Zeiten wie diesen, ist Fliehen der einzige Weg, um am Leben zu bleiben und weiter zu träumen.“ Dieser Satz spiegelt den Beweggrund, der Millionen Menschen im Angesicht von Krieg, Terror und Armut zur Flucht aus der Heimat treibt, treffend wider: Hoffnung. Das Zitat bildet gleichsam den Einstieg in das ungewöhnliche Musiktheaterstück „FUGIT“, das die Straßentheatergruppe Kamchàtka aus Barcelona beim diesjährigen „Fest für Alte Musik“ auf die Bühne oder genauer, auf die Straße bringt. Das Publikum folgt den Schauspielern, begleitet vom Gesang der blinden Sopranistin Gerlinde Sämann, durch Kölns Straßen und begibt sich auf eine erlebnisreiche Reise der besonderen Art. Voraussetzung ist neben festem Schuhwerk und warmer Kleidung die Bereitschaft, Grenzen zu überschreiten.
Was: Interaktives Musiktheater, Musik von: Barbara Strozzi, Johann Sebastian Bach, John Playford u.a
Wer: Gerlinde Sämann, Sopran, Theatergruppe Kamchàtka
Wann: Mittwoch, 2./Donnerstag, 3./Freitag, 4. März 2016, 20:00 Uhr
Wo: ZAMUS - Zentrum für Alte Musik Köln, Heliosstraße 15
Karten: 29/18 Euro; Karten bei Köln Ticket (Telefon 0221 2801/www.koelnticket.de) und allen angeschlossenen Vorverkaufsstellen sowie über die ZAMUS-Servicehotline: 0221 98747379
Projekt #3: „Ich habe genug“ – Vorfreude auf den Tod

Wenn der Leidensdruck in der Gegenwart zu groß ist, mag man sich, wie die namenslose Person in Johann Sebastian Bachs Kantate „Ich habe genug“, ins Jenseits wünschen. Mit der lebensmüden Haltung setzt sich Regisseurin Frauke Meyer in ihrem Musiktheaterprojekt auseinander und stellt Bachs Werk eine Uraufführung des Kölner Komponisten Martin Löffler gegenüber. Die Musikalische Leitung des Projekts unterliegt der Ausnahmeoboistin Xenia Löffler.
Was: Szenische Aufführung; Musik von Johann Sebastian Bach: Ich habe genug, BWV 82, Martin Bechler: Omega, UA
Wer: Seth Carico, Bariton, Ensemble 20-/70+, zamus-ensemble
Wann: Freitag,11./Samstag, 12. März 2016, 20:00 Uhr
Wo: Trinitatiskirche, Filzengraben 4
Karten: 29/18 Euro; Karten bei Köln Ticket (Telefon 0221 2801/www.koelnticket.de) und allen angeschlossenen Vorverkaufsstellen sowie über die ZAMUS-Servicehotline: 0221 98747379
RheinEnergieStiftung Kultur: Kulturelle Vielfalt für Köln und die Region
Köln und die rheinische Region besitzen eine lange und ausgeprägte Tradition bürgerschaftlichen Engagements für Kunst und Kultur. Die hieraus entstandene Vielfalt hat einen hohen Wert für die Menschen und die Region. Es gilt diese Vielfalt zu bewahren, zu vermehren und an nachfolgende Generationen weiterzuvermitteln. Die RheinEnergieStiftung Kultur greift diese Tradition für Kunst und Kultur auf und führt sie in Form stifterischen Handelns dauerhaft fort.
Kölner Fest für Alte Musik
Seit 2013 veranstaltet das Zentrum für Alte Musik (zamus) das Kölner Fest für Alte Musik. Im Jahr 2016 steht das Festival unter dem Motto „I have a dream“. Mit ihrem Progamm verbindet das Team um Organisator Thomas Höft historische Klänge gezielt mit aktuellen Geschehnissen wie der Flüchtlingspolitik und den immerwährenden Menschheitsfragen rund um Hoffnung, Utopie und Tod. Moderner lässt sich Alte Musik kaum vermitteln.