KlimaKreis-Projekt: Mobiler Gemeinschaftsgarten NeuLand will sesshaft werden

Die NeuLand-Gärten in Bayenthal erfreuen sich großer Beliebtheit. Rund 80 Pflanzenfreunde sähen, jähten und ernten regelmäßig in der Anlage. Doch die Koordinatoren des vom KlimaKreis Köln geförderten Projekts haben ein Problem: die Fläche soll bebaut werden.
Seit 2012 gärtnert die Nachbarschaft gemeinsam mit zahlreichen Gruppen und Vereinen aus dem Veedel mit zunehmender Begeisterung im Gemeinschaftsgarten, der auf dem Gelände der ehemaligen Dom-Brauerei entstanden ist. Rund 800 mobile Pflanzbehälter stehen mittlerweile auf der ehemaligen Brache. Hier wachsen Kartoffeln, Bohnen, Radieschen oder Erdbeeren für die Selbsternte, zur Weiterverarbeitung und als Lernobjekte.

Rund 80 Gartenfreunde nutzen in den Sommermonaten regelmäßig die Gelegenheit, stadtnah zu gärtnern und sich in Workshops in praktischem Umwelt- und Klimaschutz fortzubilden. Der KlimaKreis Köln fördert das Projekt mit 189.000 Euro. „Eines der Projektziele ist es, dass sich NeuLand als partizipativer Bildungsort mit Ablauf der KlimaKreis Köln-Förderung wirtschaftlich selbst trägt“, erklärt Projektkoordinatorin Dorothea Hohengarten.
Der KlimaKreis Köln
Seit 2009 fördert der KlimaKreis Köln innovative Klimaschutzprojekte in Köln und der Region. Die RheinEnergie bezuschusst die Initiative jährlich mit einer Million Euro. Ihr wollt euch mit einem Projekt bewerben? hier entlang
Um den Minimalbetrag von rund 3.200 Euro pro Jahr zum Erhalt des Gartens zu erwirtschaften und aufgrund der Nachfrage, hat der Verein sein Konzept angepasst. Kostenloses Gärtnern ist weiterhin möglich. Ab sofort können Freunde des selbst gezogenen Gemüses aber auch eines der rund einen Quadratmeter großen mobilen Beete für zwei Euro im Monat individuell nutzen. „Darin dürfen sie unter Berücksichtigung der Fruchtfolge anpflanzen, was sie möchten – und natürlich ernten“, erklärt Hohengarten. Einzige Auflage: Die Privatgärtner pflegen noch mindestens ein Gemeinschaftsbeet mit. Die Idee kommt gut an: Die 40 Individualbeete waren innerhalb weniger Tage vergeben.
Bollywood im Gemeinschaftsgarten
Weiterhin wollen die NeuLänder mit ihren beliebten Frühlings- und Sommerfesten, Bildungsangeboten und besonderen Events Geld in die Gemeinschaftskasse spülen. „Am 4. Juli etwa laden wir zur Indischen Nacht ein. Ein indischer Koch bereitet originale Speisen zu, es gibt indische Musik und bestimmt eine tolle Atmosphäre“, so Hohengarten. Auch das Gartencafé soll – wenn alle städtischen Auflagen erfüllt sind – das Projekt weiter tragen helfen. „Wir sind gut aufgestellt und können uns weiter auf das konzentrieren, was NeuLand ausmacht: das gemeinsame Lernen voneinander in einer lebendigen Nachbarschaft, die Klima- und Ernährungsbildung etwa für Schulen und unsere bürgerliche Arbeit mit den Flüchtlingen, die in das benachbarte Flüchtlingsheim eingezogen sind“, betont Dorothea Hohengarten.
Verein will Wurzeln schlagen
Zum vollkommenen Gartenglück fehlt den NeuLändern nur noch die Perspektive für einen Ort, an dem der Garten endgültig Wurzeln schlagen kann. Dass die Brache in Bayenthal über kurz oder lang bebaut wird und dass der Garten dann umziehen muss, steht außer Frage. „Da wir gerne im Veedel bleiben würden, wäre für uns ein Standort im Bereich Großmarkt perfekt“, so Hohengarten.
Neues Zuhause gesucht
Kennt ihr eine geeignete Ausweichfläche für den Gemeinschaftsgarten? Dann schreibt einen Kommentar unter diesem Beitrag oder schickt uns eine E-Mail an socialmedia@rheinenergie.com.
Anita Metzger
Hallo liebes Team, vielleicht solltet Ihr mal beim St.Elisabethkrankenhaus nachfragen, da gab es früher hinter dem Haus (gibt es noch immer die Fläche) eine große Hauseigene Gärtnerei. Mittlerweile wird das Land aber nicht mehr bewirtschaftet und ich weiß auch nicht, was damit passieren soll. Aber nachfragen kostet ja bekanntlich nichts. Viele Grüße-Anita Metzger
Adrian
Liebe Anita,
vielen Dank für den Tipp! Ich habe ihn an das NeuLand-Team weitergeleitet. Vielleicht klappt's ja.
Liebe Grüße,
schickt Adrian.