Wassersommeliers wissen: Jedes Wasser ist einzigartig

Wasser besticht durch seine Vielseitigkeit. Es kann beispielsweise salzig oder fruchtig schmecken. Und längst nicht jedes Wasser eignet sich gleichermaßen in Kombination mit anderen Getränken.
Es gibt Leitungs-, Mineral-, Tafel- und Heilwasser und jedes dieser Wässer unterliegt unterschiedlicher Gesetzgebung.
So ist Mineralwasser ein reines Tiefenwasser, das noch am Quellort abgefüllt werden muss. Leitungswasser hingegen besteht aus Grund- und Oberflächenwasser, das nach sehr hohen Qualitätsstandards aufbereitet wird. Tafelwasser ist eine industrielle Produktion; es wird aus verschiedenen Wasserarten gemischt. Heilwasser muss nachweislich eine heilende Wirkung besitzen und wird ebenfalls direkt am Quellort abgefüllt.
Auch geschmacklich ist Wasser nicht gleich Wasser. Es gibt eine enorme Bandbreite. Darum beraten Wassersommeliers Gastronomen oder den Getränkefachgroßhandel bei der Auswahl des geeigneten Wassers für ihre Zwecke oder Kunden. Auch bieten sie Schulungen für interessierte Endverbraucher an.

Geprägt wird der Wassergeschmack in der Regel durch seinen Ursprung. Je nachdem, woher es stammt und durch welches Gestein es geflossen ist, hat es einen unterschiedlichen Mineralgehalt. Und eben dieser verleiht dem Wasser seine Aromen.
Natriumhaltiges Wasser etwa schmeckt leicht salzig, Kalzium hinterlässt ein kreidiges Gefühl und Magnesium entfaltet erst fruchtige Aromen bevor es im Abgang leicht bitter wirkt. Wasser aus der Eifel zum Beispiel, das Gestein vulkanischen Ursprungs durchlaufen hat, ist hoch mineralisiert und enthält viel Hydrogencarbonat. Dieses Salz der Kohlensäure verleiht dem Wasser Fülle und Körper.
Daher ein Tipp vom Wassersommelier: Besser keinen Sprudel zum teuren Rotwein trinken. Denn Rotwein enthält viele Gerbstoffe, die sogenannten Tannine, die den Wein leicht bitter bzw. säuerlich schmecken lassen. Die Kohlensäure im Mineralwasser würde diesen Geschmack verstärken und den Genuss des Weines zu Nichte machen.