Stichwort Klimaneutralität: Wofür brauchen wir neue Gasleitungen?

Die RheinEnergie hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2035 ihre Energieversorgung vollständig klimaneutral zu gestalten. Warum also jetzt noch neue Gasleitungen bauen?
Dieser Frage liegt die Annahme zugrunde, dass Gas ein fossiler Energieträger ist. Was nur teilweise stimmt.
Grundsätzlich gilt: Energie in Form von Molekülen strömt durch Gasleitungen. Methanmoleküle beispielsweise sind ein Hauptbestandteil von fossilem Erdgas. Gas kann aber ebenfalls auf klimaneutrale Weise hergestellt werden, etwa in Biogasanlagen. Auch Wasserstoffmoleküle können entweder aus Erdgas entstehen oder sie können unter Verwendung von erneuerbarem Strom aus der Elektrolyse kommen.
Doch egal, ob Moleküle aus fossilen oder erneuerbaren Quellen stammen, sie weisen die gleichen chemischen Eigenschaften auf. Zum Glück, denn so können sie im gleichen Gasleitungsnetz verteilt werden. Dabei sind die Leitungen vergleichbar mit Containerschiffen, für die es auch keine Rolle spielt, was sich in den Containern befindet.

Und damit Energieträger wie Moleküle die Energie dorthin tragen, wo sie auch gebraucht wird, ist eine entsprechende Energieinfrastruktur in Form von Gasleitungen erforderlich.
Eine zukunftgerichtete Energieinfrastruktur braucht beides: Strom- und Gasleitungsnetze
Im Hinblick auf die angestrebte Klimaneutralität ist die Energieverteilung mittels Strom- und Gasleitungen gleichermaßen wichtig, da Strom und Gas unterschiedlich eingesetzt werden können. Während Strom z. B. für Haushaltsgeräte äußerst effizient verwendet werden kann, ist Gas für die Beheizung oder die Warmwasserbereitung in Haushalten sinnvoll.
Außerdem werden wir ab dem Jahr 2030 schrittweise klimaneutralen Wasserstoff in unseren Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen einsetzen.
Darum baut die RheinEnergie auch im Jahr 2021 noch Gasleitungen. Heute strömt darin fossiles Erdgas. Doch die Leitungen sind so ausgelegt, dass sie sich künftig ebenso für den Transport von regenerativen Molekülen eignen.