01.06.2015 Adrian

Eishockey-Profi Torsten Ankert: Schon als Kleinkind übers Eis gefegt

Haie-Profi Torsten Ankert hat uns gemeinsam mit Vereinsmaskottchen Sharky beim Tag der Offenen Tür im Ausbildungszentrum besucht. Wir haben die Chance genutzt und ihn zu seinem Werdegang und seinen Zukunftsplänen befragt. Ein Interview.

RheinEnergieBlog: Torsten, du bist Eishockeyprofi bei den Kölner Haien. Ein eher ungewöhnlicher Beruf. Wie bist du dazu gekommen?

Torsten Ankert: Ich komme gebürtig aus Essen. Mein Vater hat mich schon früh mit zu den Spielen der Moskitos Essen genommen. Irgendwann wollte ich auch mal auf das Eis. Mit fünf Jahren habe ich dann bei den Bambinis angefangen. 

RheinEnergieBlog: Seit wann spielst du bei den Haien?

Torsten Ankert: Ich bin mit 15 von den Moskitos zu den Haien gewechselt. Dort habe ich dann bis 17 in der Deutschen Nachwuchsliga (DNL) gespielt. 

RheinEnergieBlog: Bist du von Essen aus nach Köln gependelt?

Torsten Ankert: Am Anfang schon. Das wurde aber schnell zu anstrengend. Mit 16 habe ich deshalb ein Sportinternat in Köln besucht. Mit 17 bekam ich einen Profivertrag und bin dann in meine erste eigene Wohnung gezogen.

RheinEnergieBlog: Wie sieht dein typischer Arbeitsalltag aus?

Torsten Ankert: In der Regel stehe ich um sieben Uhr morgens auf. Um 8:30 beginnt dann das Training.Wir wärmen uns langsam auf. Machen etwas Krafttraining. Gegen 10:30 Uhr geht es dann auf das Eis. Dort trainieren wir bis zum Mittag. Am Spieltag selber aber maximal 20 Minuten, um unsere Kräfte zu schonen. Anschließend nutzen wir die Zeit, um uns zu regenerieren. 

Torsten Ankert spielte schon mit 17 Jahren bei den Profis (Bild: City Press GmbH).

RheinEnergieBlog: Du hast als Jugendlicher von der Nachwuchsarbeit bei den Moskitos und den Haien profitiert. Engagierst auch du dich als Profi in diesem Bereich?

Torsten Ankert: Wir geben gerne Tipps und helfen, wo wir können. Wir trainieren allerdings am Morgen, der Nachwuchs am Nachmittag. Oft bekommen wir uns da auf dem Gelände gar nicht zu Gesicht. Wenn wir uns aber sehen, tauschen wir uns auch aus. Da ich auch in der DNL gespielt habe, kenne ich auch die Trainer und alle Ansprechpartner noch gut. Da kann ich oft weiterhelfen.

RheinEnergieBlog: Wie lange möchtest du deinen Beruf noch ausüben?

Das Gute am Eishockey ist, dass wir, anders als im Fußball, mit 30 noch nicht zum alten Eisen gehören. Mein Verteidigungspartner Mirko Lüdemann ist mit 41 Jahren zum Beispiel noch topfit. Ich hoffe, dass ich auch mit 35 noch als Profi spielen kann. Da ich bisher von Verletzungen verschont geblieben bin, bin ich da guter Dinge.

RheinEnergieBlog: Hast du dir schon mal Gedanken gemacht, was du nach deiner Profikarriere machen möchtest?

Torsten Ankert: Es gibt viele Dinge, für die ich mich interessiere. Grundsätzlich möchte ich aber schon im Sportbereich bleiben. Sportmanagement wäre zum Beispiel denkbar. Mein aktueller Vertrag läuft noch vier Jahre. Und wie bereits gesagt, kann man auch mit 40 noch auf dem Eis stehen. Grundsätzlich möchte ich bis zu meinem Karriereende bei den Haien bleiben und kann mir gut vorstellen, auch danach in einer anderen Position für den Verein zu arbeiten. Vorerst konzentriere ich mich aber voll aufs Spiel. 

RheinEnergieBlog: Fühlst du dich auch der Stadt Köln verbunden?

Torsten Ankert: Ja, ich fühle mich definitiv als Kölner. In Essen bin ich zwar aufgewachsen, groß geworden bin ich aber in Köln. Viele Dinge, die für mich als Mensch wichtig waren und sind, habe ich in Köln erlebt: die erste eigene Wohnung, Autofahren, mit Freunden weggehen und natürlich meine Arbeit bei den Haien. 

RheinEnergieBlog: Welche sportlichen Ziele hast du für die nächste Saison?

Torsten Ankert: Die Meisterschaft. Ganz klar! Die vergangene Saison ist mäßig verlaufen, davor waren wir zwei Mal Vizemeister. Das ist zwar schön und gut und auch als Vizemeister hat man eine ordentliche Saison gespielt. Aber so richtig zufrieden ist man damit nicht. Dieses Mal wollen wir den Titel holen.

RheinEnergieBlog: Danke für das Gespräch und viel Erfolg für die kommende Saison! Wir drücken euch wie immer die Daumen.

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