Grün, grau oder blau: Wasserstoff hat viele Farben, obwohl das Gas eigentlich farblos ist. Was es mit dieser spezifischen Farbenlehre auf sich hat, erklären wir euch im zweiten Teil unserer neuen Wasserstoff-Serie.
Ohne Farben wäre unsere Welt trist. Auch Wasserstoff hat Farben. Dabei geht niemand mit einem bunten Pinsel über die kleinen Moleküle drüber. Die Farbe des Wasserstoffs gibt nämlich Auskunft darüber, wie der Energieträger hergestellt wurde und ob Kohlenstoffdioxid (CO2) bei diesem Prozess angefallen ist. Die wesentlichen Farben des Wasserstoffs sind grau, blau und grün.
Grauer Wasserstoff
Grauen Wasserstoff gewinnt man seit Jahrzehnten aus fossilen Energieträgern wie beispielsweise Erdgas. Dazu wird Erdgas bei hohen Temperaturen in seine Bestandteile Wasserstoff und Kohlenstoffdioxid aufgeteilt. Das dabei freigesetzte CO2 entweicht bei diesem Prozess in die Atmosphäre. Deshalb ist grauer Wasserstoff nicht klimaneutral.
Blauer Wasserstoff
Auch blauen Wasserstoff gewinnt man vornehmlich aus Erdgas. Im Unterschied zum grauen Wasserstoff trennt man das freigesetzte CO2 allerdings ab und lagert es in geologischen Formationen wie Gesteinsschichten oder ehemaligen Gas- oder Öllagerstätten. Dieses Verfahren wird Carbon Capture and Storage (CCS) bezeichnet. Wird das CO2 für industrielle Prozesse genutzt, nennt man das Verfahren Carbon Capture and Utilization (CCU).
Grüner Wasserstoff
Geht es um Klimaneutralität, ist es grüner Wasserstoff, der die Begehrlichkeiten der Energiebranche weckt. Denn für diesen Wasserstoff benötigt man keine fossilen Energieträger. Zur Herstellung wird Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff in einem Elektrolyseur aufgespalten. Wird der Elektrolyseur mit grünem Strom aus Windkraftanlagen oder Photovoltaik-Anlagen betrieben, ist auch der Wasserstoff folglich grün.
Neben diesen Farben gibt es noch etwa roten, gelben oder türkisen Wasserstoff. Allerdings streiten sich die Gelehrten noch, wie diese Farben einzuordnen sind.
Wasserstoff-Serie
Wasserstoff beflügelt die Träume der Energiewirtschaft. Doch warum eigentlich? Was macht das kleine Molekül für die Energiewende so bedeutsam? Unsere neue Blog-Serie klärt auf.