Energiewende für eine sichere Zukunft
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Unser Ziel: Bis 2035 wollen wir die Region vollständig klimaneutral mit Wasser, Strom und Wärme versorgen.

Saubere Sache: grüner Wasserstoff von der Hochseeplattform

Claudia
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Wasserstoff gilt vielen als Energieträger der Zukunft: Der Stoff ist schier unbegrenzt verfügbar und verbrennt nahezu emissionsfrei. Mit einer Brennstoffzelle ausgestattete Autos lassen sich binnen Minuten betanken und kommen auf Reichweiten von bis zu 500 Kilometer. Das Problem: Die Herstellung von Wasserstoff ist sehr energieaufwendig. Ein dänisches Mega-Projekt könnte nun die Lösung bringen.

Wasserstoff lässt sich über die sogenannte Elektrolyse gewinnen. Dabei wird herkömmliches Wasser mithilfe großer Mengen Strom in seine Bestandteile Wasser- und Sauerstoff zerlegt. Stammt der dafür benötigte Strom nicht aus Erneuerbaren Quellen, fällt die Umwelt- und Energiebilanz des Wasserstoffs ungünstig aus.

An dieser Stelle setzt ein dänisches Mega-Projekt an, bei dem auf einer künstlichen Insel grüner Wasserstoff hergestellt werden soll – und zwar nicht mithilfe von herkömmlichem Strom, sondern mit Windenergie, die per Unterseekabel angeliefert wird. Geplant ist, dass die „gasgrüne Insel“ mit einem gigantischen Offshore-Windpark umstellt wird, deren Anlagen bis zu 10.000 Megawatt Leistung liefern sollen. Zum Vergleich: Die gesamte Offshore-Leistung Deutschlands im vergangenen Jahr betrug gerade einmal 6.600 Megawatt. Die dänische Regierung möchte die Wasserstoff-Insel, deren Kosten bei bis zu 40 Milliarden Euro liegen könnten, noch vor 2030 in Betrieb nehmen.

Video: Wie wird Wasserstoff hergestellt?

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Neu ist die Idee einer „Gasgrünen Insel“ allerdings nicht: Der niederländische Netzbetreiber „Tennet“ veröffentlichte bereits 2017 erste Pläne für ein ähnliches Projekt. Gemeinsam mit Partnern sollte in der Nordsee eine künstliche Insel inklusive Windpark mit einer Leistung von bis zu 100.000 Megawatt errichtet werden. „Power Island“ sollte auf der Doggerbank, einer Untiefe östlich von Großbritannien entstehen und rund sechs Quadratkilometer groß werden – inklusive eines Hafens, eines Flugplatzes und Unterkünften für bis zu 2.000 Mitarbeiter. Geplant ist, die riesigen Strommengen über Gleichstromleitungen nach Dänemark, Deutschland, die Niederlande und Großbritannien, sowie Norwegen und Belgien zu transportieren. Ob neben einem riesigen Verteilerkreuz auch der Bau weiterer Energie-Inseln erforderlich ist, wird derzeit in Studien geprüft. Ein erstes Pilotprojekt könnte in den 2030er Jahren an den Start gehen. Gesamtkosten: über 100 Milliarden Euro.

Schematische H2-Offshore Pfade in der Nordsee (Grafik: Tractebel).

Es geht allerdings auch eine Nummer kleiner – und günstiger. Die belgische Tractebel-Gruppe stellte vergangenen Herbst das Modell einer Hochsee-Plattform vor. Dies könnte ebenfalls mitten in einem Offshore-Windpark Wasserstoff gewinnen. Das Besondere an dieser Idee: Alles, was es dazu braucht, also zum Beispiel Transformatoren oder Elektrolyseeinheiten findet auf der Plattform Platz. So könnte man nicht nur grünen Wasserstoff für die Energiewende gewinnen, sondern auch die Netze entlasten, da der Strom direkt vor Ort umgewandelt würde. Zudem ließen sich Schwankungen der Erneuerbaren Energien besser ausgleichen. Eine weitere Idee, die eine Forschergruppe aus der Schweiz und Norwegen 2019 vorgestellt hat, sind schwimmende PV-Inseln. Auch sie könnten Wassermoleküle in Wasser- und Sauerstoff spalten und zugleich Kohlendioxid aus dem Meerwasser filtern. Unter weiterem Energieeinsatz könnte dann auf einem Spezialschiff zusätzlich klimafreundliches Methanol erzeugt werden, das als grüner Treibstoff oder Chemierohstoff nutzbar ist.

Ob eine – oder mehrere – dieser innovativen Ideen den klimafreundlichen Wasserstoff tatsächlich zum Energieträger der Zukunft machen, ist aufgrund der enormen Kosten fraglich. Fest steht: In den nächsten Jahren wird sich in Sachen „gasgrüne Inseln“ einiges tun. Man darf gespannt sein.

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