Mobilität der Zukunft – was können die neuen Wasserstoff-Bikes?

Claudia
Claudia
blog

In Zeiten steigender Energiepreise, Fridays-for-Future und knapper werdender Rohstoffe erlebt Wasserstoff gerade einen richtigen Boom. Rund um die klimaschonende Treibstoffalternative wurde noch nie so viel geforscht und getüftelt wie momentan. Wir haben uns ein wasserstoffbetriebenes E-Bike genauer angeschaut.

Pionier auf diesem Feld ist die französische Firma „Pragma Industries“, die ihr Wasserstoff-Rad noch dieses Jahr in Serie produzieren und auf den Markt bringen will. Dem auf Brenn- und Wasserstoffzellen spezialisierten Unternehmen ist es gelungen, die aus der Autoindustrie stammende PEM-Batterie (Proton Exchange Membran) so zu verkleinern, dass sie in ein Fahrrad passt. Herausgekommen ist das Modell „Alpha“, das über eine Brennstoffzellenleistung von 150 Watt, einen 36-Volt-Motor und einen 2-Liter-Gasbehälter verfügt. Seine Höchstgeschwindigkeit soll bei 25 km/h, die Reichweite bei 100 Kilometern liegen. Danach muss getankt werden, wobei der Hersteller eine äußerst kurze Tankdauer von nur 2 Minuten verspricht.

Tanken – aber wo?

Genau das ist das Problem. Denn noch gibt es in Deutschland selbst für Wasserstoff-PKW kein flächendeckendes Tankstellen-Netz. Das will die Initiative „H2-Mobility“, zu der sich die Unternehmen Air Liquide, Linde, OMV, Shell und Total zusammengeschlossen haben. Ihr Ziel: Bis 2023 mindestens 400 Wasserstofftankstellen zu installieren, an denen auch das Auftanken eines Wasserstoff-Fahrrads möglich sein soll.

Ganz schön schnell: Das Tanken dauert laut Hersteller nur zwei Minuten.

Bis es genug entsprechende Tankstellen gibt und die ersten Bikemodelle auf dem Markt sind, habt ihr also noch ausreichend Zeit, über die Anschaffung eines solchen Fahrrads nachzudenken. Um euch die Entscheidung zu erleichtern, haben wir euch die Vor- und Nachteile einmal aufgelistet.

Vorteile Wasserstoff-Bike

  • Hohe Reichweite von etwa 100 Kilometern
  • Keine schädlichen Emissionen, keine aufwändige Entsorgung von Akkus
  • Selbstentladung nicht möglich
  • Schnell befüllbar, keine langen Ladezeiten
  • Lange Lebensdauer der Brennstoffzellen (etwa 5 Jahre)

Nachteile Wasserstoff-Bike

  • Extrem hohe Anschaffungskosten. Bisherige Angaben liegen zwischen 7.000 und 8.000 Euro
  • Momentan noch kaum Tankmöglichkeiten
  • Bislang kostenintensive Befüllung: 100 Kilometer würden derzeit 9,50 Euro kosten. Der Preis für ein Kilo Wasserstoff wird von der CEP (Clean Energy Partnership) festgelegt
  • Hohes Gewicht von geschätzten 23 kg

Unser Fazit

Noch gleicht das Thema „Wasserstoff-Fahrrad“ eher einem Mysterium. Zu vage sind zum Beispiel die Aussagen darüber, was der Austausch einer Brennstoffzelle kostet, oder wann ein flächendeckendes Tanken möglich ist. Auch der hohe Preis des Fahrrads selbst ist eher abschreckend – leider. Denn eigentlich ist Wasserstoff eine echt gute Sache und eine klimafreundliche Alternative zu herkömmlichen Treibstoffen. Bis dieser allerdings im Fahrradbereich salonfähig wird, wird wohl noch einige Zeit ins Land gehen.

Kommentare

Keine Kommentare gefunden

Schreib uns deinen Kommentar!

Ostern wie früher – nachhaltig und kreativ

Früher war nicht alles besser. Aber einiges deutlich nachhaltiger. Einfach, weil es keine andere Möglichkeit gab, oder Ressourcen knapp waren. Für das Osterfest kann man sich von „früher“ also durchaus inspirieren lassen.

weiterlesen

Weitere Beiträge

Bild
08Dez

PV-Serie, Teil 3 | Rauf aufs Dach

Jede Jeck is anders – sagt man gern in Köln. Doch nicht nur die Vielfalt der Menschen ist groß, auch die Dächer unserer Häuser sind vielfältig. Ob Flachdach, Satteldach oder Zeltdach, Dächer gibt es in unzähligen Formen. Doch sind sie auch alle für eine Solaranlage geeignet? 

weiterlesen

Weitere Beiträge

Bild
25Dez

Wasserstoff-Serie, Teil 1 | Strom zu Wasserstoff

Wasserstoff beflügelt die Träume der Energiewirtschaft. Doch warum eigentlich? Was macht das kleine Molekül für die Energiewende so bedeutsam? Was kann Wasserstoff? Wie kann eine Wasserstoffwirtschaft aussehen? Diese und viele andere Fragen wollen wir in der neuen Blog-Serie zum Thema Wasserstoff für euch beantworten. Im ersten Teil stellen wir euch Wasserstoff als Speichermedium für Strom aus erneuerbaren Energien vor. 

weiterlesen

Weitere Beiträge

Bild
27Dez

Wiener Gasturbine bereit für Wasserstoff

Jetzt geht’s los: Mitte Juli wird der Umbau der Gastturbine auf dem Gelände des Kraftwerks Donaustadt abgeschlossen sein. Die größte Gasturbine Österreichs ist damit bereit für die Beimengung von Wasserstoff zur Energiegewinnung.

weiterlesen

Weitere Beiträge

Bild
14Dez

Cologne Pride: Gender- und CO2-neutral

In diesem Jahr steht der Cologne Pride unter dem Motto „Für Menschenrechte - Viele. Gemeinsam. Stark!". Als Energiepartner des Events sorgen wir dafür, dass auf dem Fest nur grüner Strom fließt.

weiterlesen

Weitere Beiträge

Bild
29Dez