Erdgas ist der Primus unter den fossilen Brennstoffen. Es ist vielseitig, wirtschaftlich, bequem und umweltschonend. Beim Kochen etwa lässt sich die Wärmezufuhr im Vergleich zu einem Elektroherd sehr genau regeln. Ein Grund, warum viele Profi- und Hobbyköche auf die blaue Flamme schwören. Wer mit Gas heizt, kann außerdem auf sperrige Öltanks verzichten und muss lediglich eine kleine Therme im Gebäude installieren. Dennoch haben einige Menschen Sicherheitsbedenken, wenn es um Gasherde und –heizungen in den eigenen vier Wänden geht. Dabei sind die Sorgen bei den heutigen Sicherheitsstandards zumeist unbegründet. Solltet ihr dennoch einmal Gasgeruch wahrnehmen, beachtet bitte folgende Vorsichtsmaßnahmen:
1. Auffälliger Geruch? Ein er(n)stes Alarmsignal
Von Natur aus ist Erdgas geruchlos. Der knoblauchartige Geruch entsteht erst durch die Beimengung von Duftstoffen. So schlägt unsere Nase bei Gasaustritt Alarm. Wenn ihr euren Gasherd zündet, können dabei kleine Mengen Gas austreten. Kein Grund zur Panik. Wenn der Geruch aber lange anhält oder ihr die Quelle nicht ausmachen könnt, ist Vorsicht geboten.
2. Offenes Feuer und Flammen löschen
Könnt ihr die Quelle des Geruchs nicht ausmachen, solltet ihr offene Feuerquellen wie Kerzen oder einen brennenden Kamin löschen. Denn möglicherweise tritt das Gas schon längere Zeit aus.
3. Fenster öffnen
Frische Luft muss her. Öffnet alle Fenster und Türen die ins Freie führen und sorgt für Durchzug. So fällt die Gaskonzentration schnell ab.
4. Vorsicht Funke. Finger weg von elektrischen Geräten.
Nicht nur offenes Feuer ist bei austretendem Gas gefährlich. Auch ein Funke könnte als mögliche Zündquelle genügen. Daher bei Gasgeruch vorerst keine Elektrogeräte betätigen. Bewegungsmelder gegebenenfalls ausschalten.
5. Gashahn zudrehen
Schließt die Absperrvorrichtungen an den Gasleitungen. Idealerweise am Haupthahn im Keller.
6. Gebäude verlassen
Wenn ihr Gasgeruch feststellt, solltet ihr auch eure Mitbewohner und gegebenenfalls die Nachbarn informieren und gemeinsam das Gebäude verlassen. Wichtig: klopfen statt klingeln!
7. Feuerwehr und Netzbetreiber informieren
Über den festgestellten Gasgeruch solltet ihr schnellstmöglich die RheinEnergie-Meldestelle (in Köln: 0221 34645-600) oder die Feuerwehr (112) informieren. Dieser Service ist für euch kostenlos. Die Mitarbeitenden der Meldestelle informieren über Gefahren und geben Tipps, wie ihr euch verhalten sollt. Auch das Telefon ist ein Elektrogerät; nutzt für den Anruf daher möglichst euer Smartphone im Freien.
Ruft unsere Experten vom Entstördienst an, wenn ihr einen Gasgeruch wahrnehmt.
8. Türen nicht verschließen
Allzu oft stehen unsere Kollegen vom Entstördienst vor verschlossenen Türen. Bitte sorgt dafür, dass sie freien Zugang zum Gebäude haben. Dabei sollten auch die Kellerräume, in denen sich beispielsweise der Gaszähler, die Gasheizung, die dazugehörigen Installationen und die Absperrvorrichtung befinden, problemlos erreichbar sein. Sind diese zugestellt, geht im Ernstfall wertvolle Zeit verloren.
9. Wenn es mal dunkel wird ...
Bei deutlichem Gasaustritt nimmt unser Entstördienst das betreffende Gebäude sicherheitshalber vom Stromnetz. Bitte habt Verständnis dafür. In der Regel dauert die Versorgungsunterbrechung nicht lange.
10. Worauf Vermieter und Mieter sonst noch achten sollten
Gasgeräte und - installationen in Gebäuden sollten einmal pro Jahr fachmännisch gewartet werden. Zusätzlich sollten Hauseigentümer und Mieter Leitungen und Geräte jährlich anhand einer Checkliste kontrollieren. Das ist schnell gemacht. Eine genaue Anleitung findet ihr an dieser Stelle.
Übrigens: Gasrohre sind keine Lastenträger! Fahrräder, Babywippen und Blumenampeln haben dort nichts verloren.
Schnupperprobe gefällig? Ihr wisst nicht, wie Erdgas riecht? Schickt uns eine kurze Nachricht mit eurer Adresse an socialmedia@rheinenergie.com. Wir lassen euch einen Flyer mit Duftfeldern zukommen. Damit hinterlasst ihr auch bei euren Freunden einen bleibenden Eindruck. Garantiert.