Witterungsbeständig, leistungsstark und bezahlbar – die Solardachpfannen der Firma paXos könnten die Branche revolutionieren. Einsetzbar wie herkömmliche Dachpfannen erzeugen sie neben Strom auch Wärme. Unser Unternehmen hat sich die Patente der smarten Dachziegel gesichert.
„Wenn es fliegt, dann fliegt es gewaltig.“ Peter Hakenberg, geschäftsführender Gesellschafter und Leiter Innovationen und Consulting beim Kölner Ingenieurbüro paXos, lässt keine Zweifel aufkommen, wenn es um die von ihm und seinem Team entwickelte Solardachpfanne geht. Von ungefähr kommt Hakenbergs Optimismus nicht. Denn paXos ist es gelungen, Solardachpfannen zu entwickeln, die laut aktuellen Berechnungen nicht mehr kosten als herkömmliche Solarpaneele – bei gleicher Leistung. Die Solardachpfannen lassen sich wie herkömmliche Dachpfannen verlegen.
Serienproduktion soll 2019 starten
Unser Unternehmen hält paXos’ Konzept für so vielversprechend, dass wir kurzerhand einen Patent- und Technologie-vertrag geschlossen haben. Bis Anfang 2019 wollen wir die smarten Dachziegel gemeinsam mit paXos zur Serienreife führen. „Der Markt verlangt nach einer technisch ausgereiften Lösung“, sagt Peter Neuhaus, Hauptabteilungsleiter Strategischer Vertrieb. „60 Prozent der Dachflächen in Deutschland verfügen über ein Steildach. Die sind wie gemacht für unsere Pfannen. Und auch für die Stadt ist die Lösung ideal. Dort können herkömmliche Solarpaneele oft nicht zum Einsatz kommen. Etwa weil der Denkmalschutz keine Genehmigung erteilen würde oder das Dach nicht für die notwendigen Aufbauten ausgelegt ist.“
In den Pfannen selbst sind zahlreiche technische Raffinessen verbaut. So schöpft die Solardachpfanne die Kraft der Sonne gleich doppelt aus und kombiniert dafür Photovoltaik und Solarthermie, erzeugt neben Strom also auch Wärme. Viele Bauteile entstammen der Automobilindustrie und sind besonders robust und witterungsbeständig. Ein Elektronikbauteil sorgt dafür, dass bei teilweiser Verschattung stets nur die Solarpfannen ihre Leistung einbüßen, die tatsächlich im Schatten liegen. Bei herkömmlichen Anlagen ist davon baulich bedingt in der Regel das ganze Solarpaneel betroffen.
Um die Leistung der Dachpfannen immer auf einem Optimum zu halten, kommt eine intelligente Wärmeregulierung zum Einsatz. Die sorgt ganz nebenbei auch dafür, dass das Dachgeschoss im Hochsommer kühl bleibt. Denn die Hitze wird über einen Kühlkamin abgeführt. Vollends ins Schwärmen gerät Hakenberg, wenn er auf den Schließmechanismus zu sprechen kommt: „Die Solardachpfannen lassen sich mit einem Klick-in-System zusammenstecken. Einfacher geht es nicht. Wir haben uns selbst gewundert, dass noch niemand auf diese Idee gekommen ist.“
Musterhaus am Parkgürtel geplant
In einem nächsten Schritt soll der Automobilzulieferer Continental nach unseren Vorgaben eine Kleinserie anfertigen, die wir dann zu Testzwecken auf einem Musterhausdach am Parkgürtel verlegen wollen. Vier Prototypen hat Continental bereits gebaut. Auf der E-world haben die Solardachpfannen Anfang Januar bereits für Aufsehen an unserem Messestand gesorgt. Und die Optik? „Aus der Entfernung halten Sie unsere Ziegel für ganz normale schwarz lasierte Dachpfannen“, sagt Hakenberg. „Es wird später aber auch eine Solardachpfanne in Terrakottarot geben sowie mindestens ein weiteres Design. Ihr Dach verschandeln Sie sich mit unserer Lösung nicht mehr.“