Köln-Bocklemünd soll schöner und bunter werden - Hand in Hand mit den Bürgerinnen und Bürgern. Seit 2020 fördern unsere drei RheinEnergieStiftungen daher das Projekt Werkstadt 829 im Rahmen der Stiftungsinitiative „Gemeinsam im Quartier“. Die Werkstadt 829 hat nun zum Quartiersspaziergang eingeladen, um aktuelle Projekte und Fortschritte vorzustellen. Ein Gastbeitrag von Philipp Göpfert.
Zwischen zwei 70er-Jahre-Wohnblöcken steht ein grüner Pavillon auf saftigem Gras. Die Sonne scheint, der Blick wandert von der hochstöckigen Wohnbebauung zu blühend bepflanzten Hochbeeten auf der anderen Seite der umzäunten Grünfläche. Vor einem gespannten Publikum berichtet Thomas Wydra, Koordinator des Leuchtturmprojektes „Du bist Bocklemünd – Werkstadt 829“, von den derzeitigen Entwicklungen in Köln-Bocklemünd. Die Werkstadt 829 hat zum Quartierspaziergang eingeladen. Seit 2020 fördern unsere drei RheinEnergieStiftungen das Projekt im Rahmen der Stiftungsinitiative „Gemeinsam im Quartier“. Noch bis Dezember 2023 läuft das vierte und damit letzte Förderjahr.
Organisiert von unseren vier Projektpartnerinnen und -partnern – der Aktion Nachbarschaft e.V., Coach e.V., der Offenen Jazz Haus Schule und Fair.Stärken e.V. – folgten zahlreiche Gäste der Einladung, sich bei einem Spaziergang über den Fortgang des Projektes zu informieren. Susanne Fabry, Netzvorständin und Arbeitsdirektorin der RheinEnergie sowie Vorständin der RheinEnergieStiftung Familie, und Birgit Lichtenstein, Finanzvorständin der RheinEnergie und Vorständin der RheinEnergieStiftung JBW, waren dabei. Außerdem konnten wir Mitglieder der Stiftungsräte im Quartier begrüßen – darunter Elfi Scho-Antwerpes, Katrin Sanders, Andrea Hölzing, Gesche Gehrmann sowie Martin Börschel.
„Es tut sich viel in Bocklemünd – und das Hand in Hand mit den Bürgerinnen und Bürgern“, so Thomas Wydra. „Wir arbeiten nicht für, sondern mit den Menschen. Wir sind auf einem guten Weg: die Arbeitsgruppen zu den Themen Sicherheit, Sauberkeit, Kulturräume und Angebote für Kinder und Jugendliche laufen, die Bocklemünderinnen und Bocklemünder engagieren sich und haben Lust etwas anzupacken und vor allem dauerhaft zu etablieren.“ Christian Baack, Geschäftsführer von Aktion Nachbarschaft und Ideengeber des Projektes, ergänzt: „Die Arbeit im Quartier ist in einem ersten Schritt Vertrauensarbeit. Man muss die Menschen direkt ansprechen und sich bekannt machen. Ohne den direkten Kontakt läuft nichts. Corona hat hier erhebliche Startschwierigkeiten verursacht. Nun ernten wir die Früchte des anhaltenden Engagements und profitieren von mittlerweile drei Jahren intensiver Arbeit vor Ort. Die Werkstadt 829 ist angekommen und noch viel wichtiger: Sie entwickelt sich weiter in den Händen der Bocklemünderinnen und Bocklemünder.“
Nach einem kurzen Fußweg durch die Hinterhöfe der Siedlung erreicht die Gruppe das Görlinger Zentrum. Hier spielt sich das Leben im Quartier ab. Kinder kicken einen Fußball durch die Ladenzeile, gerade werden die Stände des Wochenmarktes abgebaut und die Kehrmaschine sammelt den Müll des Tages ein. Die Gruppe versammelt sich im frisch eröffneten Fahrradbüdchen: „Dieser Ort hier ist eines der zahlreichen Beispiele, die für die gute und enge Kooperation der Akteure im Sozialraum stehen“, erklärt Christian Baack. „In Zusammenarbeit mit der Schule Kunterbunt und der Stiftung Leuchtfeuer haben wir das in Bickendorf bereits als Good-Practice etablierte Angebote nun auch in Bocklemünd realisiert.“ Bunte Werbeblätter am Schaufenster informieren über die Angebote im Stadtteil, im Inneren lädt eine komplett eingerichtet Werkstatt Bürgerinnen und Bürger ein, sich an die Fahrradreparatur zu begeben oder einfach nur ins Gespräch zu kommen.
„Mit dem Fahrradbüdchen werden zwei Dinge erreicht: Zum einen geht es darum, in Kontakt mit den Menschen zu kommen. Das funktioniert über direkte Ansprache und konkrete Angebote. Ein Treffpunkt Fahrradbüdchen eignet sich da sehr. Und dann ist da noch das Thema Mobilität: Viele Menschen aus dem Quartier kommen hier nicht weg. Ein Fahrrad bedeutet Freiheit in Form individueller Mobilität. Viele Kinder und Jugendliche können heute gar nicht mehr Fahrradfahren. Wir können das Büdchen gut in Fahrradprojekte mit Kindern integrieren“ sagt Mechthild Böll, Geschäftsführerin von Fair.Stärken e.V.
Im Veedels-Treff, einem offenen Raum für diverse Angebote im Quartier, endet der Spaziergang. Vor der Tür bereitet sich das Team von Coach e.V. auf die Arbeit am Nachmittag vor: Vor ihnen steht das Veedels-Bike, ein mobiler Copyshop, der auf ein Lastenrad montiert ist. Milan Schweizer, Entwickler des Rades, erklärt: „Das Veedels-Bike steht sinnbildlich für unsere Arbeitsweise – sie orientiert sich an den Bedarfen der Menschen hier vor Ort. Viele Bocklemünderinnen und Bocklemünder haben keine Möglichkeit etwas auszudrucken oder in hoher Auflösung zu scannen, ihnen fehlt schlichtweg die technische Ausstattung. Wir bieten eine Lösung an, direkt vor ihrer Haustür. Und im besten Fall können wir dann auch noch mit unserer Expertise unterstützen - ob beim Schreiben einer Bewerbung oder dem Ausfüllen eines Wohngeld-Antrages. Außerdem ist das Rad immer eine super Gelegenheit mit den Menschen ins Gespräch zu kommen.“
Über Werkstatt 829
Die Werkstadt 829 steht für programmatische Vielfalt: ob Pop-Up-Konzert, offene Selbstverteidigungstrainings für ein gesteigertes Sicherheitsempfinden, Beteiligungsworkshops für den Auf- und Umbau von Spielplätzen im Quartier oder die kreativ-künstlerische Auseinandersetzung mit der Veedels-Identität durch Mode- und Grafikdesign. Unseren Projektpartnerinnen und -partnern ist im Laufe der Förderung ein erfolgreicher Start geglückt - das Projekt hat sich als Bestandteil des Quartiers etabliert. Gemeinsam arbeiten wir nun an Perspektiven, wie die Angebote auch nach der Förderung durch die drei RheinEnergieStiftungen weiter bestehen können.