Kann Wasserstoff als Energieträger das Klima schonen? Ja, er kann. Allerdings nur dann, wenn er – grün statt grau – mit erneuerbaren Energien gewonnen wird.
Elektrolyse = Power to Gas
Wasserstoff ist das häufigste chemische Element im Universum. Klingt schonmal gut; gibt’s also im Überfluss. Auf der Erde kommt Wasserstoffgas fast ausschließlich in mit Sauerstoff gebundener Form vor – als Wasser. Will man es nutzen, muss man es zuvor aus dem Wasser abspalten. Das geht mit Strom. Das Verfahren heißt Elektrolyse oder "Power to Gas".
Ein Gas mit vielen Vorteilen
Kommt der benötigte Strom aus erneuerbaren Quellen, ist Wasserstoff ein klimaneutraler Energieträger, denn bei seiner Verbrennung entstehen praktisch keine Abgase. Das CO2-Einsparpotential von Wasserstoff ist entsprechend hoch.
Außerdem hat Wasserstoff noch einen weiteren Vorteil: Er kann Energie sehr lange speichern. Damit ist er prädestiniert als Speicher für die schwankende Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien. Zudem kann man ihn wunderbar zwischenlagern, etwa in Druckbehältern oder Gaskavernen.
Wasserstoffinfrastruktur schaffen
Diese Vorteile machen die Einsatzgebiete von Wasserstoff enorm vielfältig: Elektromobilität, Industrie, Wärmeversorgung uvm. Voraussetzung für seine Nutzung in all diesen Bereichen ist allerdings eine funktionierende Wasserstoffinfrastruktur. „Erzeuger und Abnehmer von Wasserstoff müssen Hand in Hand agieren“, so Dr. Dieter Steinkamp, Vorstandsvorsitzender der RheinEnergie.
Hand in Hand zur Wasserstoffwirtschaft
Auf dem Weg zur Wasserstoffwirtschaft in NRW ist die RheinEnergie daher eine Partnerschaft mit der Shell Deutschland GmbH, dem Shell Energy and Chemicals Park Rheinland und der HGK AG eingegangen. Im Rahmen einer Arbeits- und Entwicklungsplattform erfolgt ein enger Austausch über Ideen, Projekte und Erkenntnisse rund um Wasserstofferzeugung, seinen Transport und die konkreten Nutzungsmöglichkeiten.
Als Partner können wir auf den Shell Elektrolyseur in Wesseling zugreifen. Denkbar wäre z.B. eine Nutzung des Wasserstoffs als Antrieb für die Abfallsammelfahrzeuge des AWB, die Containertransporter im Niehler Hafen oder für Binnenschiffe.
In Erftstadt bei Köln wird Wasserstoff bereits konkret eingesetzt: Im Zuge eines Pilotprojektes wird getestet, ob dem Erdgasnetz ein Anteil an Wasserstoff von bis zu 20 Prozent beigemischt werden kann.