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Elektromobilität in Köln – bis zu 400 neue Ladepunkte geplant

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Soll die Elektromobilität weiter Fahrt aufnehmen, muss die Ladeinfrastruktur deutlich ausgebaut werden. Wir haben Andrea Blome, Beigeordnete der Stadt Köln für Mobilität und Verkehrsinfrastruktur, und Dr. Christoph Vielhaber, Leiter der RheinEnergie-Hauptabteilung Strategie, nach den Ausbauplänen für die Stadt Köln befragt.

RheinEnergieBlog

Der SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz fordert europaweite Quoten für Elektroautos. Glauben Sie, dass eine Quote der richtige Weg ist?

Andrea Blome

Ja, denn in Großstädten wie Köln drohen schon heute Fahrverbote aufgrund erhöhter, vornehmlich durch Dieselfahrzeuge verursachter Stickoxidwerte. Unabhängig davon strengt die Europäische Union regelmäßig Vertragsverletzungs-verfahren gegen die Stadt Köln wegen zu hoher Emissionen an. Elektroautos zeigen da einen Ausweg auf.

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Wäre die Menge der bereits in Köln installierten Ladesäulen für eine deutlich gesteigerte Nachfrage denn ausreichend?

Dr. Christoph Vielhaber

Nein. Das von der RheinEnergie betriebene Ladeinfrastrukturnetz TankE ist mit 230 Ladepunkten an 85 Standorten zwar gut aufgestellt, wenn deutlich mehr Elektroautos auf den Straßen unterwegs wären, würden wir aber mehr Ladestationen benötigen. Schon heute stoßen zahlreiche Stationen, etwa in der Kölner Innenstadt, an ihre Kapazitätsgrenzen.

Viele Ladesäulen in Köln stoßen bereits an ihre Kapazitätsgrenze (Foto: RheinEnergie).

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Wie viele Ladesäulen würden Ihrer Meinung nach in Köln zusätzlich benötigt, um der Nachfrage dauerhaft gerecht zu werden?

Andrea Blome

Der Rat der Stadt Köln hat die Verwaltung damit beauftragt 400 Stellflächen im Stadtgebiet zu elektrisieren. Diese Zahl erscheint realistisch.

Dr. Christoph Vielhaber

Derzeit erarbeitet der Stadtwerke Köln Konzern ein entsprechendes Konzept. Die RheinEnergie steht beratend zur Seite. Schließlich verfügen wir durch unser TankE-Netzwerk über reichlich Erfahrung im Ausbau und Betrieb von Ladeinfrastruktur.

Ladeinfrastruktur in Köln

An unseren TankE-Ladesäulen laden monatlich rund 3.000 Nutzer 28.000 Kilowattstunden Ökostrom – Tendenz steigend. Mit 230 Ladepunkten an 85 meist öffentlich zugänglichen Standorten bietet wir in Köln und im Umland eines der dichtesten Ladenetze für Elektrofahrzeuge in Deutschland. Mehr erfahren >>

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In welchem Zeitfenster soll der Ausbau erfolgen?

Andrea Blome

Wünschenswert wäre die Umsetzung bis zum Jahr 2020. Aber bleiben wir realistisch: In einem ersten Schritt wollen wir 50 Ladesäulen an neuralgischen Punkten errichten – und das relativ schnell.

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Wo sehen Sie die größten Hürden beim Ausbau?

Dr. Christoph Vielhaber

Geeignete Standorte zu finden ist oft nicht leicht. Da sind viele Parameter zu bedenken, etwa die Eigentumsverhältnisse oder die Netzsituation vor Ort. Wenn keine geeigneten Anschlussmöglichkeiten vorhanden sind, müssen wir das Netz erst mit erheblichem Aufwand ertüchtigen. Das ist unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten dann nicht immer sinnvoll. Auch läuft die Fördermittelvergabe über den Bund manchmal schleppend. Wir müssen für jede einzelne Säule einen umfangreichen Fördermittelantrag stellen. Bis zu einer Zu- oder Absage vergehen dann oft Monate. Zeit, in der der Ausbau stockt.

Andrea Blome

Es ist übrigens geplant, die Bürgerinnen und Bürger in die Standortfindung einzubeziehen. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen sie Vorschläge machen können, wo eine Ladesäule aufgestellt werden soll.

Abgefahren: das Elektromobilitätsprojekt „colognE-mobil“

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Glauben Sie persönlich an den Erfolg der Elektromobilität?

Andrea Blome

Ja. Politik und Hersteller sind auf einem guten Weg. Die Reichweiten der Autos steigen und die Anschaffungskosten sinken, auch dank finanzieller Anreize durch die Politik. Wir sind nicht mehr weit von der Marke entfernt, an dem Elektroautos unter wirtschaftlichen und praktischen Gesichtspunkten eine echte Alternative zu Autos mit Verbrennungsmotoren darstellen. Ab dann geht es, um im Bild zu bleiben, für die Elektromobilität auf die Überholspur.

Dr. Christoph Vielhaber

Ich teile diese Einschätzung. Und auch als Unternehmen glauben wir fest an den Erfolg der Elektromobilität. Ein Grund, warum die RheinEnergie seit Jahren in den Ausbau der Ladeinfrastruktur vor Ort investiert.

Andrea Blome ist Beigeordnete der Stadt Köln für Mobilität und Verkehrsinfrastruktur. In dieser Funktion ist sie auch für die Kölner Nahverkehrsplanung verantwortlich.

Dr. Christoph Vielhaber leitet bei der RheinEnergie AG die Hauptabteilung Strategie. In seinen Verantwortungsbereich fällt das Geschäftsfeld Elektromobilität.

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