Reingeblickt
Reingeblickt

Deep Dive hinter die Kulissen der RheinEnergie.

Strom am Strom – für kleine und große Schiffe

Gesine
Gesine
blog

Kleine Kästen, große Wirkung: Seit Anfang 2015 haben die RheinEnergie und die Stadtwerke Düsseldorf über die gemeinsame Tochtergesellschaft RheinWerke sowie die Energiewendeplattform SmartCity Cologne mehr als ein Dutzend Landstrom-Terminals in den Häfen von Köln, Neuss und Düsseldorf aufgestellt. Allein zehn stehen bereits im Kölner Rheinauhafen. An jeder „Schiffs-TankE“ erhalten die andockenden Schiffe klimaschonenden Strom für die Versorgung an Bord. Die bislang häufig genutzten Dieselgeneratoren zur Stromerzeugung bleiben ausgeschaltet. Damit sind Lärm, Gestank und Luftverschmutzung durch Abgase und Feinstaub passé – gut fürs Klima und zur Freude der Anwohner und Spaziergänger entlang des Rheins. Pro Anlagestelle bleiben der Umwelt durch die Umstellung auf Landstrom jährlich rund 120 Tonnen CO2 erspart.

„Die Düsseldorfer Kollegen und wir haben die Bedeutung des Themas erkannt und beschlossen, mit unserer Tochtergesellschaft RheinWerke ein standardisiertes und praktikables Landstrom-System zu entwickeln, das ist uns gelungen“, sagt Dr. Dieter Steinkamp, Vorstandsvorsitzender der RheinEnergie. Vergleichbares gibt es in deutschen Häfen bis jetzt nur vereinzelt im Rahmen von Pilotprojekten.

Die RheinWerke bieten mit der Schiffs-TankE eine robuste, marktfähige und nutzerfreundliche Technik an. Geplant ist, die selbstentwickelten Stromtankstellen Häfen in ganz Deutschland anzubieten. In Köln und Düsseldorf werden die Landstrom-Anschlüsse gemeinsam mit dem Hafenbetreiber RheinCargo betrieben. Das neue Angebot dürfte viele Kunden finden: Allein in Köln, dem zweitgrößten Binnenhafen Deutschlands, gibt es pro Jahr weit mehr als 10.000 Schiffsbewegungen – Tendenz steigend. Viele Frachtund Tankschiffe, vor allem aber die jährlich rund 2.500 großen Hotelschiffe legen mitten in der Stadt an: am Rheinauhafen, am Altstadtkai, an der Bastei und in Deutz.

Realisieren das Projekt Schiffs-TankeE gemeinsam (v.l.): Dr. Udo Brockmeier, Vorstandsv. der Stadtwerke Düsseldorf AG, der Vorstandsv. der RheinEnergie AG, Dr. Dieter Steinkamp und Wolfgang Birlin, Geschäftsführer der RheinCargo GmbH.

Schwimmende Großverbraucher

Die Hotelschiffe hat die RheinEnergie besonders im Blick. Als schwimmende Großverbraucher benötigen sie rund 3.500 Kilowattstunden Strom am Tag – so viel wie ein vier-Personen-Haushalt im Jahr. Bei Frachtschiffen ist der Bedarf um ein Vielfaches geringer. „Hotelschiffe legen vergleichsweise lange an und müssen oft Hunderte Passagiere mit Strom versorgen. Wenn Landstrom hier die Verbrennungsmotoren ersetzt, ist für das Klima viel gewonnen“, sagt Ferdinand Mentzen, Projektleiter seitens der RheinEnergie.

Strom per SMS

Per Fingerzeig zum Stromanschluss: Künftige Landstrom-Kunden können sich einfach per SMS an der Schiffs-TankE an- und abmelden.

In Köln beziehen die Rheinschiffe einen klimaschonenden Strom-Mix aus den Photovoltaik-Anlagen und den effizienten Heizkraftwerken der RheinEnergie. Die Stromversorgung ist in der Startphase des Projekts sogar kostenlos, um das Angebot unter den Schiffern bekannt und attraktiv zu machen. Die eigens selbstentwickelten Anschlusskästen überstehen Hochwasser schadlos und der Zugang zum Strom ist für die Schiffseigner denkbar einfach. „Sie können sich per Handy registrieren und die Stromterminals bei Bedarf ganz einfach per SMS öffnen“, so Ferdinand Mentzen. Für Fahrgäste und Besatzungen wird es mit der Umstellung auf Landstrom deutlich ruhiger an Bord, die Betriebskosten sinken. Ferdinand Mentzen ist überzeugt: „Landstrom macht den Hafenstandort Köln noch attraktiver.

Die RheinWerke GmbH

Das 2013 gegründete Gemeinschaftsunternehmen der RheinEnergie AG und der Stadtwerke Düsseldorf AG nutzt Chancen und meistert Herausforderungen der Energiewende in regionaler Kooperation. Gemeinsam mit ihren Partnern und Kunden planen und realisieren die RheinWerke Energiewende-Projekte vor allem in Nordrhein-Westfalen, aber auch in ganz Deutschland. Der Fokus liegt auf den Handlungsfeldern Erneuerbare Energien, dem Ausbau klimaschonender Wärmeinfrastrukturen – insbesondere der Fernwärme – sowie der Entwicklung der Elektromobilität. Beide Energieversorger halten jeweils 50 Prozent der Gesellschaftsanteile und stellen jeweils einen Geschüftsführer.
www.rheinwerke.de

Kommentare

Keine Kommentare gefunden

Schreib uns deinen Kommentar!

Neues Hochspannungskabel für die Versorgungssicherheit in Köln

Wie kommt der Strom eigentlich zu uns? Ein komplexes Netz bringt ihn bis in unsere Steckdosen – von der Höchstspannung zur Niederspannung. In Köln haben wir ein neues Hochspannungskabel erfolgreich geprüft – ein weiterer Beitrag für die Versorgungssicherheit.

weiterlesen
Weitere Beiträge
Bild
30Dez

Kölner Gasnetz: YouTuber begleitet unseren Gasspürer bei der Lecksuche

Seit 36 Jahren ist Ralf Eberhard bei der RheinEnergie im Einsatz, so einen Arbeitstag hat er aber noch nicht erlebt. Der YouTuber Marvin Wildhage war sein Praktikant und ist mit ihm im Kölner Zentrum auf die Suche nach Gaslecks gegangen. Das Video, das an diesem intensiven Tag entstanden ist, gibt es jetzt bei YouTube zu sehen.

weiterlesen
Weitere Beiträge
Bild
22Dez

Öffentliche Beleuchtung in Köln – wer knipst die Laternen an?

Es ist so sicher wie Tag und Nacht: Die Straßenlaternen und die mächtigen Strahler, die den Kölner Dom, die Rheinbrücken und die Wahrzeichen in der Altstadt beleuchten, schalten sich jeden Tag zuverlässig ein und aus. Doch wer oder was gibt dafür eigentlich den Befehl? 

weiterlesen
Weitere Beiträge
Bild
16Dez

Katzen sind Weltmeister beim Stromsparen

Gute Nachrichten zum Weltkatzentag: Beim Stromsparen sind Stubentiger Weltmeister. Das hat eine Erhebung des Energieversorgers E.ON ergeben. Demnach fallen für Katzen nahezu keine zusätzlichen Energiekosten an. Einige Haustiere verbrauchen im Jahr allerdings mehr Strom als Kühlschrank, Waschmaschine und Fernseher zusammen.

weiterlesen
Weitere Beiträge
Bild
08Dez

Bei Minusgraden – warum frieren die Kölner Trinkwasserleitungen nicht ein?

Das gab es schon lange nicht mehr. Eine Unwetterwarnung der Warnstufe drei für weite Teile Kölns und die Region. Der Grund: starker Schneefall. Schlittenfahren bei knackig-kalten Minusgraden wird manch einer denken. Wir haben uns indes gefragt, warum bei diesen Verhältnissen die Kölner Trinkwasserleitungen nicht einfrieren? Die Antwort ist so verblüffend wie einfach.

weiterlesen
Weitere Beiträge
Bild
18Dez