Unser Heizkraftwerk Merkenich: Modernisierung für die Zukunft

Eugen
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Unser Vorstandsvorsitzender schaut sich mit unserem Team den Modernisierungsfortschritt am Standort Merkenich an. (Bild: RheinEnergie)

Seit über 65 Jahren steht hoch im Kölner Norden unser Heizkraftwerk Merkenich. In dieser Zeit ist es oftmals modernisiert worden, um mit den Gegebenheiten der jeweiligen Zeit Schritt zu halten. Auch jetzt finden am Standort umfangreiche Modernisierungsarbeiten statt, die das Heizkraftwerk fit für die Zukunft machen werden.

„Nichts ist so beständig wie der Wandel“, soll einst der griechische Philosoph Heraklit gesagt haben. Dass es auch auf Heizkraftwerke zutrifft, beweist ein Blick auf unseren Standort in Köln-Merkenich. Als im Jahr 1958 zwei Dampfkessel im Ölhafen Niehl II am Rhein errichtet worden sind, war ihre Aufgabe klar: Die Belieferung der benachbarten Industriebetriebe wie die ESSO AG mit Prozessdampf. Die Wirtschaft in Deutschland wuchs rasant, der Energiehunger der Industrie war groß, Umweltbelange wurden anderes bewertet. So wurden die Kessel zunächst mit Schweröl befeuert. In den Folgejahren kamen weitere Heizkessel hinzu. Ab dem Jahr 1962 wurden auch Haushalte im Kölner Norden in der entstehenden neuen Stadt Chorweiler mit Fernwärme aus der Anlage in Merkenich versorgt.

Modernisierung mit Weitsicht

In den darauffolgenden Jahrzehnten wurde der Standort Merkenich laufend modernisiert. Angesichts verschärfter Umweltauflagen setzen die Kolleginnen und Kollegen ab den 80er Jahren statt Schweröl Erdgas ein. Veraltete Anlagenteile wurden immer weiter stillgelegt. Um die Effizienz der Anlage zu steigern, nahmen die Kollegen im Jahr 2000 eine Gas-und-Dampfturbinen-Anlage (GuD) in Betrieb.

Auch jetzt finden am Standort Merkenich umfangreiche Modernisierungsarbeiten statt. Die nun schon über 20 Jahre alte GuD-Anlage wird grundlegend modernisiert. Es wird eine neue Dampfturbine eingebaut. Zudem werden Abhitzedampferzeuger und Dampfturbine inkl. Kondensator erneuert, eine neue Fernwärmestation errichtet und neue Prozessleittechnik installiert. Im Ergebnis wird die neue Anlage deutlich effizienter und flexibler sein als die alte GuD-Anlage. Sie wird nicht nur höhere Nutzungssgrade von über 80 Prozent aufweisen, auch die kürzeren Anfahrtszeiten erlauben es, schneller auf Stromnetzanforderungen zu reagieren. Damit erfüllt die neue Anlage deutlich die Anforderungen des zukünftigen Strommarktes. Zudem wird die neue GuD-Anlage in der Lage sein, bis zu 20 Volumenprozent Wasserstoff zu verwenden. Ein weiterer Meilenstein ist die geplante Stilllegung eines Braunkohlekessels (Kessel 6), die im nächsten Jahr erfolgt.

Fit für die Zukunft: Das Heizkraftwerk in Merkenich wird modernisiert. (Bild: RheinEnergie)

„Die Entwicklung des Standortes Merkenich zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, nicht stehen zu bleiben, sondern die bestehende Technik beständig weiterzuentwickeln. In den vergangenen Jahrzehnten haben unsere Vorgänger bei der Entwicklung des Standortes immer wieder Weitsicht bewiesen. An diese Tradition knüpfen wir nun mit der begonnenen Transformation unserer Wärmezeugung in Richtung erneuerbare Wärme an. Dabei setzen wir auf einen Mix verschiedener Techniken wie etwa die hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung, die wir heute mit Erdgas und später mit Wasserstoff betreiben werden. Eine weitere Technik sind Großwärmepumpen“, sagt Andreas Feicht, Vorstandsvorsitzender der RheinEnergie.

Zentralheizung für den Kölner Norden

„Der Standort Merkenich ist nicht nur die Zentralheizung für den Kölner Norden, sondern auch ein Garant für die Versorgungssicherheit der dortigen Industrie. Wir können mit den Anlagen dort alle drei Medien, Strom, Fernwärme und Prozessdampf zuverlässig herstellen. Deshalb ist die GuD Anlage, nach Stilllegung des Braunkohlekessels, die Brot-und-Butter-Anlage am Standort, auf die wir – vor allem mit Blick auf die im Kölner Norden ansässige Industrie und die Anwohnerinnen und Anwohner – nicht verzichten können. Deshalb setzen wir alles daran, die Anlage für die kommenden Jahrzehnte, d.h. auch auf den Betrieb mit Wasserstoff zu ertüchtigen“, sagt Dr. Yves Noël, Kraftwerksleiter in Merkenich.

Von den Anfängen mit Schweröl bis zur aktuellen Modernisierung mit Blick auf die Wärmewende und Effizienz zeigt dieser Standort eine stetige Beständigkeit im Wandel. Die bevorstehende Integration von Wasserstoff und erneuerbaren Energien verdeutlicht den zukunftsorientierten Ansatz der RheinEnergie bei der Modernisierung ihrer Anlagen.

Andreas Feicht und Yves Noel in Merkenich
Andreas Feicht und Dr. Yves Noël am Standort Merkenich. (Bild: RheinEnergie)
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