Zweimal im Jahr ist es soweit: Die Uhren werden umgestellt. In der Nacht auf Sonntag, 26. Oktober 2025, endet die Sommerzeit – die Zeiger wandern eine Stunde zurück. Doch bringt die Zeitumstellung überhaupt noch etwas in Sachen Energiesparen? Und falls nicht, würde ihrer Abschaffung etwas entgegen stehen?
Warum wurde die Zeitumstellung überhaupt eingeführt?
Die Idee, Energie durch eine Verschiebung der Tageszeit zu sparen, ist nicht neu. Schon Benjamin Franklin schlug 1784 vor, früher aufzustehen, um Kerzen zu sparen.
In Deutschland wurde die Sommerzeit erstmals 1916 während des Ersten Weltkriegs eingeführt – mit dem Ziel, das Tageslicht besser zu nutzen und auf diese Weise Energie zu sparen. Nach mehreren Unterbrechungen gilt die Regelung seit 1980 wieder dauerhaft. Damals reagierte man auf die Ölkrise und wollte Heizenergie und Strom einsparen.
Spart die Zeitumstellung heute noch Strom oder Heizenergie?
Mehrere Studien haben gezeigt, dass der Energiespareffekt kaum messbar ist. Zwar wird im Sommer abends etwas weniger Licht benötigt, dafür müssen in den kühlen Morgenstunden häufiger Heizungen laufen. Beide Effekte heben sich nahezu auf.
Nicht zuletzt aus diesem Grund hat die Europäische Kommission bereits 2018 vorgeschlagen, die jahreszeitlich bedingten Zeitumstellungen in Europa zu beenden.
Welche Folgen hat die Zeitumstellung für unseren Alltag?
Neben dem minimalen Energieeffekt hat die Zeitumstellung vor allem physiologische und gesellschaftliche Folgen:
- Viele Menschen leiden kurzzeitig unter Schlafstörungen oder Konzentrationsproblemen.
- Im Winter wird es früher dunkel, was sich auf Stimmung und Aktivität auswirken kann.
- Positiv: Die längeren Sommerabende laden zu mehr Bewegung und Freizeit im Freien ein – das kann indirekt Energie im Haushalt sparen.
Welche Mythen rund um Energiesparen und Zeitumstellung halten sich hartnäckig?
Statt auf die Uhr zu schauen, lohnt es sich, im Alltag auf bewährte Energiespartipps zu setzen – besonders jetzt, wenn die Tage kürzer und kälter werden.
- LED-Lampen nutzen – sie verbrauchen bis zu 90 Prozent weniger Energie als Glühbirnen
- Geräte richtig ausschalten – Stand-by kostet pro Jahr rund 100 Kilowattstunden Strom.
- Waschmaschine & Geschirrspülmaschine nur voll beladen starten.
- Beim Neukauf auf das EU-Energielabel A bis C achten.
- Heizenergie sparen – so bleibt es warm bei weniger Verbrauch
- Thermostate richtig einstellen: 20 °C im Wohnzimmer, 18 °C in der Küche, 17 °C im Schlafzimmer reichen meist völlig.
- Stoßlüften statt Kipplüften: Drei- bis fünfmal täglich kurz alle Fenster öffnen spart Heizenergie.
- Heizkörper entlüften – das verbessert die Effizienz um bis zu 15 Prozent.
- Dämmung prüfen – besonders Rollladenkästen, Türen und Fensterrahmen.
Noch mehr individuelle Tipps gibt’s bei unserer Energieberatung der RheinEnergie.
Was ist das Fazit – braucht es die Zeitumstellung noch?
Obwohl die EU bereits 2018 die Abschaffung der Zeitumstellung beschlossen hat, konnte man sich bislang nicht auf eine einheitliche Regelung einigen. Deshalb bleibt sie vorerst bestehen.
Fazit:
Die Zeitumstellung spart heute kaum Energie – weder beim Strom noch bei der Heizenergie. Wirklich nachhaltiges Energiesparen gelingt durch bewusstes Verhalten im Haushalt, moderne Technik und langfristige Maßnahmen wie Dämmung, effiziente Heizsysteme oder Ökostrom.
Für die RheinEnergie steht fest: Klimaschutz und Energieeffizienz sind keine Frage der Uhrzeit – sondern des gemeinsamen Handelns.
Nächster Termin für die Zeitumstellung:
Sonntag, 26. Oktober 2025 – Umstellung von Sommerzeit auf Winterzeit (eine Stunde zurück).