Wer in den vergangenen Jahren einen Kühlschrank oder einen Herd gekauft hat, kennt die verwirrenden Aussagen auf dem Energiesparlabel. Dort sind in der Kategorie A gleich drei Unterkategorien (A+, A++ und A+++) aufgeführt. Für den Verbraucher entsteht so leicht der Eindruck, dass alle mit A gekennzeichneten Geräte besonders sparsam sind. Der Energieverbrauch zwischen einem mit A+ und einem mit A+++ gekennzeichneten Gerät schwankt mitunter aber stark.
„Das neue Energielabel ist sinnvoll"
Um für mehr Klarheit zu sorgen, hat das EU-Parlament am vergangenen Dienstag in Straßburg eine neue Kennzeichnung für Elektrogeräte beschlossen. Voraussichtlich ab 2019 gelten wieder die Kategorien A (niedriger Energieverbrauch) bis G (hoher Energieverbrauch). Die waren schon früher gültig, sind dann aber durch die zusätzlichen Pluszeichen nach und nach verwässert worden. Die Kriterien für die einzelnen Energieeffizienzklassen werden mit der Umstellung automatisch nachjustiert.
„Ein mit A+ gekennzeichnetes Produkt verbraucht bis zu 50 Prozent mehr Energie wie ein mit A+++ gekennzeichnetes Produkt“, sagt Sebastian Bock, bei der RheinEnergie Experte für Energieeffizienz. „Das neue Energielabel ist deshalb wirklich sinnvoll, um mehr Transparenz zu schaffen und macht die Auswahl für den Verbraucher in Zukunft einfacher.“
Bis die neuen Labels auf den Geräten im Handel auftauchen, wird es noch eine Weile dauern. Das EU-Parlament rechnet damit, dass es nicht vor 2019 so weit ist. Nicht unproblematisch: Die neue Kennzeichnung wird in einem ersten Schritt nur für manche Geräte – etwa Waschmaschinen, Lampen und Fernseher – eingeführt. Später folgen Staubsauger, Dunstabzugshauben oder Heizungen. Eine Zeit lang müssen Verbraucher so mit unterschiedlichen Labels zurechtkommen.