Gemeinsam mit der Höhenrettung der Feuerwehr Köln hat das Team Bau, Betrieb, Instandhaltung Fernwärme die Rettung eines verunglückten Kollegen aus einem Fernwärmeschacht geübt. Hier erfahrt ihr, wie genau so eine Übung abläuft und wie beide Seiten davon profitieren können.
Das Fernwärmenetz in Köln ist rund 380 Kilometer lang. Tausende Kölner Haushalte beziehen ihre Wärme aus diesem Netz. Damit es auch so bleibt, muss das Netz ständig gewartet und wenn erforderlich repariert werden. Um diese Arbeiten auszuführen, sind im Fernwärmenetz sogenannte Schachtbauwerke verbaut. Techniker der RheinEnergie können darin hinabsteigen.
Regelmäßige Übungen für den Ernstfall
Als Arbeitsplatz ist so ein Schachtbauwerk mitunter gefährlich. Dort ist es eng, und die Temperatureinwirkung kann stark steigen. Zudem herrscht dort eine veränderte Luftatmosphäre, welche aus Sicherheitsgründen vor Arbeitsbeginn kontrolliert und während der Arbeiten ständig überprüft werden muss. Alles Faktoren, die selbst Routinearbeiten erschweren können. Während ein Kollege im Schachtbauwerk arbeitet, fungiert ein zweiter Kollege als Sicherungsposten außerhalb des Bauwerks. Beide sind im ständigen Kontakt. Verunglückt der Kollege im Schachtbauwerk, darf der Sicherungsposten nicht in den Schacht hinabsteigen, sondern muss sofort die Feuerwehr zur Hilfe holen.
Genau dieses Szenario haben die Kollegen vom Fernwärmebetrieb gemeinsam mit der Höhenrettung der Kölner Berufsfeuerwehr in einem Fernwärme-Schachtbauwerk in der Kölner Südstadt geübt. Dabei simulierte der Kollege im Schachtbauwerk einen Unfall, infolgedessen er nicht mehr selbstständig aus dem Bauwerk rauskam. Der Sicherungsposten informierte die Berufsfeuerwehr, schilderte die Lage und verlangte nach der Höhenrettung.
Nach dem Eintreffen der Feuerwehr wurde der verunglückte Kollege mit einem sogenannten Loading-Lift-System aus dem Schacht gerettet. Dieses System befindet sich am Fernwärmefahrzeug und wird eingesetzt, um schwere Lasten wie z. B. Pumpen oder Armaturen in das Schachtbauwerk abzulassen. Wird es zur Höhenrettung eingesetzt, erspart es der Feuerwehr einige Minuten Vorrichtzeit für das eigene Equipment.
Für die Rettung optimal vorbereitet sein
„Im Ernstfall zählt jede Sekunde. Deshalb üben wir gemeinsam mit der Höhenrettung der Feuerwehr diese Szenarien alle zwei Jahre. Dabei zeigen die Übungen immer wieder Handlungs- und Verbesserungspotenziale auf beiden Seiten auf, an denen wir durch gute Kommunikation und einen regelmäßigen Austausch zusammen mit der Feuerwehr arbeiten. Unser gemeinsames Ziel ist es, richtig und schnell zu handeln, wenn es darauf ankommt“, sagt Marcel Roßmair, Koordinator Qualitätssicherung im Fernwärmebetrieb der RheinEnergie.