Doch der Einsatz von Wasserstoff steht und fällt mit einer zuverlässigen Verteilinfrastruktur. Wie diese im Großraum Köln realisiert werden könnte, hat eine Machbarkeitsstudie unter Federführung von HyCologne – Wasserstoff Region Rheinland e.V. untersucht. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass der Aufbau einer Pipeline-Infrastruktur zur Versorgung der Region mit Wasserstoff technisch möglich ist.
Da der regional erzeugte Wasserstoff langfristig nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stehen wird, muss der benötigte Wasserstoff aus weiteren regionalen und überregionalen Quellen bezogen werden.
Anbindung an nationale und internationale Wasserstoff-Pipelines
Dazu bedarf es eines zügigen Ausbaus einer rohrleitungsgebundenen Infrastruktur im Großraum Köln. Die Studie berücksichtigte bei der Planung des Streckenverlaufs die heutigen sowie die in Zukunft perspektivisch entstehenden Erzeuger und Verbraucher von Wasserstoff in der Region.
Für deren Anbindung wurden je nach Szenario Leitungslängen von 270 bis 300 Kilometer veranschlagt. Für den Neubau eines solchen Netzes „auf der grünen Wiese“ sind laut Studie Investitionen im Bereich von 95 bis 110 Millionen Euro erforderlich.
Nutzung bestehender Erdgasleitungen reduziert Kosten
Dieses Investitionsvolumen lässt sich jedoch deutlich reduzieren, wenn Teile des bereits existierenden Erdgas-Transport- und -Verteilnetzes auf Wasserstoff umgestellt werden. „Deshalb machen wir unser Netz H2-ready und testen Konzepte für eine Umstellung auf Wasserstoff“, so Dr. Jürgen Grönner, Geschäftsführer der Westnetz GmbH – einem Mitgliedsunternehmen von HyCologne e.V..
Aufruf zur Beteiligung
HyCologne e.V. lädt daher weitere Stakeholder aus Wirtschaft und der öffentlichen Hand ein, sich an dem Projekt HyPipCo zu beteiligen und an der zügigen Realisierung eines Wasserstoff-Pipelinesystems mitzuwirken. Nach Aussage der Studie bieten die aktuellen Förderlandschaften der EU, des Bundes und des Landes NRW aktuell dazu gute Rahmenbedingungen.