Bei Minusgraden – warum frieren die Kölner Trinkwasserleitungen nicht ein?

Jennifer
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Das gab es schon lange nicht mehr. Eine Unwetterwarnung der Warnstufe drei für weite Teile Kölns und die Region. Der Grund: starker Schneefall. „Schlittenfahren bei knackig-kalten Minusgraden!" – wird manch einer denken. Wir haben uns indes gefragt, warum bei diesen Verhältnissen die Kölner Trinkwasserleitungen nicht einfrieren? Die Antwort ist so verblüffend wie einfach.

Trotz Schneemassen und Minusgraden. Das Kölner Trinkwasser fließt auch bei Eiseskälte zuverlässig durch unsere Leitungen zu euch – ohne einzufrieren. Warum das so ist, weiß Berthold Wester. Er ist bei uns mit seinen Kollegen für den Betrieb der Gas- und Wassernetze im Versorgungsgebiet zuständig. „Das Trinkwasser verlässt unsere Wasserwerke mit einer Grundtemperatur von zehn bis zwölf Grad“, so Wester, „bis zum Gefrierpunkt haben wir also von vornherein einen gewissen Spielraum.“ Auch sei das Wasser in den Leitungen ständig in Bewegung, werde schnell verbraucht und dann durch frisches Wasser aus den Wasserwerken ersetzt.

Leitungen liegen im frostfreien Bereich

„Viel entscheidender ist aber die Lage der Rohre", so Wester, „wir verlegen Trinkwasserleitungen in Köln in einer Tiefe von mindestens einem Meter. In dieser Zone sind Minustemperaturen nahezu ausgeschlossen. In Bayern oder in den Bergen gelten andere Regeln. Dort müssen die Leitungen unter Umständen noch tiefer liegen, um frostsicher zu sein.“

Manchmal komme es aber dennoch zu Pannen, erinnert sich Wester: „Wir haben nach den Weihnachtsferien einmal den Notruf einer Schule erhalten, dass die Wasserversorgung nicht funktioniere. Ursache war ein nicht ausreichend tief verlegtes Rohr, das die Schule mit unserem Netz verbindet. Da das Wasser über die Ferien nicht in Bewegung und der Boden um die Leitung herum gefroren war, hat sich an dieser Stelle ein Eispfropfen gebildet. Darauf mussten wir aber erst einmal kommen.“

Ein Tipp für euch

Wenn bei euch Trinkwasserleitungen im Garten oder unbeheizten Garagen verlegt sind, dann nehmt sie bei Minustemperaturen am besten vom Netz. Schließt dazu zunächst das Absperrventil (oft im Keller oder in der Nähe des Außenwasserhahns gelegen). Öffnet anschließend das Auslaufventil (meist am Absperrventil) und den Außenwasserhahn. Nun läuft das im Rohr befindliche Wasser aus der Leitung. Den Außenwasserhahn könnt ihr anschließend auflassen. Der Außenanschluss ist nun winterfest.

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