Ein Aufenthalt im Wald wirkt sich nachweislich positiv auf die Gesundheit aus. In Japan weiß man das schon seit den 1980er Jahren. "Shinrin Yoku" nennt sich dort die Gesundheitsmethode des Waldbadens – dem gezielten längeren Aufenthalt im Wald. Er wirkt stimmungsaufhellend sowie beruhigend und wirkt so Stress und Depressionen entgegen. Auch das Immunsystem soll vom Bad im Wald profitieren. Hauptsächlich liegt das an sogenannten Terpenen. Das sind Boten- und Duftstoffe, die von den Pflanzen im Wald produziert werden.
Auch die positiven Effekte von Bäumen für das Klima sind längst belegt: sie binden Kohlendioxid in ihren Blättern, Stämmen und Rinden. Auf diese Weise absorbieren Wälder Milliarden Tonnen Kohlendioxid und regulieren so Niederschläge und Temperatur. Von allen Lebensraumtypen an Land sind sie zudem das Zuhause für die meisten Arten.
73. Tag des Baumes
Auch aus diesen Gründen ist der 25. April jedes Jahres der „Tag des Baumes“ – und das in Deutschland nun schon seit 73 Jahren. 1952, am 1. Tag des Waldes, wollte man vor allem auf die starken Waldverluste durch den Krieg aufmerksam machen. Aber auch auf das übermäßige Abholzen von Wäldern aufgrund der Kohlekrise.
Doch bis heute hat der Tag des Baumes seine Bedeutung nicht verloren, leider. Denn die Folgen des Klimawandels setzen unseren Bäumen und Wäldern stark zu. So stark, dass am Tag des Baumes mittlerweile Neuanpflanzungen kaum noch möglich sind. Die Trockenheit ist Ende April häufig bereits zu groß. Pflanzungen finden daher in aller Regel bereits am Tag des Waldes (21. März) statt.
Dennoch oder gerade deshalb: Der Tag des Baumes ist wichtig, um Menschen für die Situation der Bäume zu sensibilisieren und sie zu motivieren, selbst aktiv zu werden, etwa durch das eigene Pflanzen eines Baumes.
Waldschutz ist Gewässerschutz
Die RheinEnergie besitzt im Stadtgebiet Köln eine Waldfläche von rund 480 Hektar, wovon mehr als 370 Hektar mit Bäumen bewachsen sind. Davon sind über 90 Prozent Laubbäume wie Eichen, Buchen, Ahorn, Erlen, Kirschen und Pappeln. Nadelbäume sind in den RheinEnergie-Wäldern nur an wenigen Standorten vorhanden.
Die Waldflächen wurden überwiegend aus Gewässerschutzgründen nach dem Krieg innerhalb der Trinkwasserschutzgebiete gepflanzt und sind demnach noch relativ jung. Dazu muss man wissen, dass der Waldboden von Laubwäldern ein guter Regenwasserspeicher ist, der Wasser nur langsam an das Grundwasser abgibt.
Zum Teil resultieren die Baumanpflanzungen auch aus vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen für unser Ökokonto. Einzelne Bäume oder Baumarten werden dabei von uns nicht explizit gefördert. In Abstimmung mit den zuständigen Behörden und den Naturschutzverbänden entwickeln wir vielmehr ökologisch sinnvolle Maßnahmen, die auch dem Gewässerschutz dienen.
Waldschutz ist Artenschutz
Innerhalb der Waldflächen haben wir teilweise Naturschutzparzellen ausgewiesen, in denen keine forstlichen Maßnahmen ausgeführt werden. Im Bereich des Wasserwerks Weiler haben wir begonnen, die vorhandenen Waldränder wieder in ökologisch wertvollere gestufte Waldränder umzuwandeln, um damit den vorhandenen Vögeln, Heuschrecken und Schmetterlingen geschützten Lebensraum zu geben.
Bei den anderen Flächen handelt es sich überwiegend um extensive, artenreiche Wiesenflächen, die teilweise von Hecken strukturiert sind und hohe ökologische Wertigkeiten haben. Oder unsere Streuobstwiesen im Weißer Bogen. Dort sind auf den Wiesen locker gepflanzte alte Obstsorten vorhanden, die uns jedes Jahr einen leckeren Apfelsaft bescheren.
Fakten zum Tag des Baumes
- 1872 beantragte der Journalist und Farmer Julius Sterling Morton in den USA die Einführung des Tags des Baumes. Mit Erfolg. Schon damals ging es dabei um den Schutz der Natur. Am Tag des Baumes sollten Büsche und Bäume gepflanzt werden.
- Fast 80 Jahre später haben auch die Vereinten Nationen den Tag des Baumes beschlossen.
- Der deutsche „Tag des Baumes“ wurde erstmals 1952 begangen. Seither ist er einer der größten Mitmachaktionen im Baum- und Waldschutz.