Köln ohne Karneval? Undenkbar. Karneval ohne Müllberge? Machbar. Zugegeben, ganz ohne Abfall geht es natürlich nicht. Aber mit unseren Tipps rund um Konfetti, Kölsch und Kostüme leistet ihr zumindest einen kleinen Beitrag dazu, dass unsere Kollegen von der AWB nach den jecken Tagen nicht ganz so viel zu tun haben.
Die rechnen für den diesjährigen Karneval übrigens mit 420 Kubikmetern (entspricht 420.000 Litern) Müll allein beim Rosenmontagszug. Um die Zugstrecke danach schnellstmöglich wieder sauber zu bekommen, sind rund 200 Reinigungskräfte und 95 Fahrzeuge im Einsatz. Damit sich die netten AWB-Mädels und -Jungs über einen frühen Feierabend freuen können, könnt ihr folgendes tun:
Große Auswahl an Kostümen bei Kleiderreich. Kostüme leihen statt kaufen.
Natürlich ist es verlockend, sich jedes Jahr ein neues, cooles Kostüm zu kaufen. Aber was passiert mit dem Alten? Das vegetiert zumeist in irgendeiner Kiste vor sich hin und wird früher oder später weggeworfen. Kein schönes Ende für ein schönes Kostüm – zumal die meisten günstigen Kostüme nicht gerade fair und damit auch nicht gerade nachhaltig und klimafreundlich produziert werden. Die Lösung sind Kostümverleihs, die es natürlich auch bei uns in Köln gibt. Bei „KleiderReich“ (www.kleiderreich.de) oder „Glad Rags“ (www.gladrags.de) könnt ihr euch jede Session ein neues Outfit mieten – und zwar ganz ohne schlechtes Gewissen.
Alternativ könnt ihr eure ausrangierten Kostüme mit ein paar neuen Klamotten und Accessoires aus Omas Kleiderkiste pimpen. Oder bastelt euch am besten gleich etwas selbst – origineller und individueller geht’s nicht. Denn wer will schon gerne die 8. Biene Maja auf einer Party sein.
Anleitungen dazu finden ihr jede Menge im Internet.
Kölsch & Co. trotz Klimawandel
Das Glasverbot auf diversen öffentlichen Karnevalsveranstaltungen bringt leider jede Menge Plastikmüll mit sich. Eine gute Alternative sind mitgebrachte Mehrwegbecher – denn was mit Kaffee und Cappuccino geht, sollte auch beim Kölsch kein Problem sein. Ein Tipp für alle handtaschenlosen Jungs unter euch: Einfach mal ganz lieb bei der Schwester oder Freundin fragen, ob sie noch ein Plätzchen für euren Becher frei hat.
Mittlerweile bieten übrigens immer mehr Veranstalter kompostierbare Pfandbecher an. Die sehen aus wie herkömmliche Plastikbecher, können aber viel besser verwertet werden. Auch die RheinEnergie hat einen solchen Service.
Konfetti und Kamelle – schön für uns, schlecht fürs Klima
Wer auf Kamelle nicht verzichten will (und wer will das schon), für den gibt es eine nachhaltige Alternative: „Jecke Fairsuchung“. Das Kölner Unternehmen stellt seit über 15 Jahren Kamelle aus fair gehandelten Rohstoffen her – also garantiert ohne Kinderarbeit, Ausbeutung und zu guten Konditionen für die Händler von beispielsweise Kakao. Und außerdem in bester Bioqualität. Rund fünf Tonnen der insgesamt 300 Tonnen Kamelle, die im Kölner Karneval jedes Jahr geworfen werden, stammen von der „Jecken Fairsuchung“ – Tendenz dank euch hoffentlich bald steigend.
Und auch in Sachen „Konfetti“ wird es immer nachhaltiger. Dazu trägt vor allem das Kasseler Start-up „Saatgutkonfetti“ bei. Das produziert – wie der Name schon sagt – Konfetti aus Saatgut. Es enthält die Samen von 26 heimischen Pflanzen, die Nahrung und Heimat für Bienen und andere Insekten sind. Und genau die unterstützt ihr, wenn ihr dieses Konfetti anstelle von herkömmlichem Papierkonfetti werft. Denn Stiefmütterchen, Gänseblümchen & Co. wachsen dank der hervorragenden Flugeigenschaften des Konfettis schon bald entlang aller Zugwege und machen viele kleine Tierchen glücklich. Zudem ist das Saatgutkonfetti vegan und bio-zertifiziert.
Extratipp
Und noch ein Extratipp: Der innovative Festival-Shop „Birkenspanner“ bietet ebenfalls Konfetti-Alternativen und jede Menge anderer nachhaltiger Deko-Artikel wie zum Beispiel Luftballons aus Naturkautschuk an.
In diesem Sinne wünschen wir Euch eine schöne Karnevalszeit mit viel Spaß und (möglichst) wenig Müll. Alaaf!