Energiewende für eine sichere Zukunft
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Unser Ziel: Bis 2035 wollen wir die Region vollständig klimaneutral mit Wasser, Strom und Wärme versorgen.

Das neue Heizen. Sind Wärmepumpen die Lösung?

Energiewende
Jennifer
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Die Luft-Wärmepumpe nutzt als Energiequelle die Außenluft. Quelle: AdobeStock.

Wie werden wir in Zukunft heizen, wenn fossile Energieträger nicht nur aus persönlicher Überzeugung, sondern auch aus rechtlicher Sicht keine Option mehr sind? Immerhin hat sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt, bis 2045 nur noch klimaneutrales Heizen zuzulassen.

Wir haben mit Frau Claudia Margreitter, Produktmanagerin bei der RheinEnergie, darüber gesprochen, inwieweit Wärmepumpen ein Baustein beim Ausstieg aus fossiler Energie beim Heizen sein können.

Frau Margreitter, sind Wärmepumpen das Allheilmittel für die Energieversorgung der Zukunft?

Nein, ein Allheilmittel werden sie nicht sein. Denn in absehbarer Zeit wird die Wärmepumpe nicht in jedem Gebäude nutzbar sein. Aber für den Speckgürtel von Köln werden Wärmepumpen in Zukunft die bevorzugte Variante in der Wärmeerzeugung werden. Gerade in Einfamilienhäusern mit niedrigen Vorlauftemperaturen und kleinen Mehrfamilienhäusern wird dies ohne sehr großen Sanierungsaufwand möglich sein.

Wann hat man niedrige Vorlauftemperaturen?

Je großflächiger ein Heizungssystem ist, desto geringer ist in der Regel auch die Vorlauftemperatur. So z.B. der Fall bei Flächenheizungen wie Fußboden- oder Wandheizungen.

Da sind wir beim Stichwort Wirkungsgrad. Die Effektivität einer Wärmepumpe steigt bei geringer Temperaturdifferenz, also im Sommer. Ist eine Wärmepumpe für den Winter überhaupt effektiv oder kann eine Solaranlage nicht das Gleiche bei null Stromverbrauch leisten?

Wie effektiv eine Wärmepumpe arbeitet, hängt tatsächlich von vielen Umständen und nicht ausschließlich von der Außentemperatur ab. Es gibt beispielsweise Luft-Wärmepumpen, die noch bei zweistelligen Minusgraden im Winter genügend Wärme liefern können.

Zu den entscheidenden Umständen gehören vielmehr gebäudetechnische Gegebenheiten wie Dämmung, das Alter der Fenster, wie schon erwähnt die Art der Wärmeverteilung (Fußbodenheizung, Heizkörper), der hydraulische Abgleich etc.

Eine Beheizung rein mit Photovoltaik oder Solarthermie ist in unseren Breiten nicht wirtschaftlich, da in der Heizperiode die solaren Erträge nicht ausreichend sind.

Muss man auch die Arten von Wärmepumpen differenziert betrachten?

Auch die Art der Wärmepumpe ist relevant, ja. Erdwärmepumpen sind beispielsweise effektiver als Luft-Wasser-Wärmepumpen. Doch nicht überall sind die für Erdwärmepumpen notwendigen Bohrungen möglich.

Auch die Kosten muss man im Blick behalten. Leider ist die Investitionshöhe bei einer Wärmepumpe durchschnittlich vier bis fünfmal so hoch wie bei einer Gastherme.

Dazu bietet die RheinEnergie die Möglichkeit an, Wärmepumpen über einen Contractingvertrag zu „mieten“. Dabei werden die staatlichen Fördermittel beantragt und in den Contracting-Grundpreis mit eingerechnet. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, mit einer Anzahlung den Grundpreis auf eine „zahlbare“ Höhe zu reduzieren. 

Wo und wie sieht die RheinEnergie perspektivisch den Einsatz von Wärmepumpen für Privatkunden?

Voranging werden Wärmepumpen in Einfamilien- und kleinen Mehrfamilienhäusern zum Einsatz kommen, die eine Fußbodenheizung haben oder schon jetzt eine geringe Vorlauftemperatur haben. Für größere Quartiere werden in Zukunft Lösungen mit großen Wärmepumpen geplant, von denen unsere Privatkunden im zweiten Schritt dann natürlich auch profitieren.

Vielen Dank für das Gespräch.

Kommentare
User
Joe

Also Wärmepunpen an sich sind eigentlich eine sehr gute und effiziente Technologie um zu Heizen und warmwasser zu erzeugen. Das Problem sind die Gebäude und Heizkörper. Für eine Wärmepumpe braucht es wie schon erwähnt eine Fußbodenheizung oder spezielle Heizkörper. Eine Fußbodenheizung installiert man nicht mal einfach so und genau da ist das Problem. Bei vielen Gebäuden wirds außerdem auch schwierig mit dem benötigten Platz. Eine Fußbodenheizung in ein bestehendes Haus einbauen, das ist schon fast ne komplettrenovierung und wenn man sowas macht dann lohnt sich das nur wenn man gleich das ganze Haus/Wohnung renoviert. Genau da ist ja das Problem. So eine Renovierung können sich die wenigsten leisten und schon gar nicht mal einfach so loslegen. Was ist wenn man nur zur miete wohnt? Da kann man nichts machen und ist vom Vermieter abhängig. Eine weitere Möglichkeit wären spezielle Heizkörper aber auch die sind natürlich nicht günstig und müssen erstmal eingebaut werden. Dann noch die Wärmepumpe selber, mit das teuerste an der ganzen Sache. Die Mietmodelle gibts schon für Solaranlagen und dort funktioniert es so, das man z.B. für 20 Jahre ein Vertrag abschließt und dann Monatlich immer einen Beitrag zahlt. Am Ende des Zeitraumes kann man die Solaranlage dann für einen geringen Betrag erwerben. Aber da hat man ja schon 20 Jahre lang gezahlt und das ist zusammengerechnet auch nicht günstiger als die Anlage zu kaufen. Keine Ahnung wie es bei den Wärmepumpen aussieht, evtl. könnte es sich da mehr lohnen. Trotzdem werden wahrscheinlich die meisten Haushalte in den nächsten Jahren erstmal bei Gasheizungen bleiben. Eine Wärmepumpe ist zurzeit nicht gerade billig und der Aufwand auch nicht gering. Split Klimaanlagen wären vielleicht eine einfachere und günstige Möglichkeit, um von Gasheizungen unabhängiger zu werden. Die sind ja vergleichsweise günstig und einfach zu installieren. Aber auch nicht überall einsetzbar (Platzverhältnisse)

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