Wir produzieren Fernwärme – ununterbrochen. Und zwar mit Kraft-Wärme-Kopplung. Das heißt, wir setzen Erdgas ein, um gleichzeitig Strom und Wärme zu erzeugen. Wie das geht? Bei der Stromgewinnung entsteht Abwärme, die wiederum Wasser erhitzt. Dieses Wasser schicken wir durch unsere Fernwärmeleitungen zu den Häusern der Stadt. Hat das Wasser seine Wärme dort abgegeben, strömt das abgekühlte Wasser zurück ins Heizkraftwerk und wird dort erneut erhitzt.
Wirkungsgrad von nahezu 90 Prozent
Der Vorteil: Mithilfe der Kraft-Wärme-Kopplung nutzen wir die eingesetzte Energie zu fast 90 Prozent! Dadurch sinkt der CO2-Ausstoß gegenüber anderen konventionellen Techniken der Energieerzeugung auf ein Minimum.
Hin und wieder muss das in der Erde verlegte Fernwärme-Rohrleitungssystem auch mal außer Betrieb genommen werden. Etwa bei Neuanschlüssen von Haushalten oder bei – auch das bleibt nicht aus – Instandsetzung von Rohrbrüchen.
Den Austausch von defekten Rohrleitungen, aber auch die Außerbetriebnahme von Leitungen für Neuanschlüsse, können wir allerdings bei Außentemperaturen von unter fünf Grad Celsius nicht vornehmen. Dann stehen an den jeweiligen Baustellen Schilder, auf denen wir darauf hinweisen, dass die notwendigen Arbeiten derzeit nicht möglich sind.
Video: So funktioniert Kraft-Wärme-Kopplung
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Keine Reparatur im Winter möglich?
Warum können also ausgerechnet in der kalten Jahreszeit, wenn die Wärme am dringendsten benötigt wird, weder Reparaturen noch Neuinbetriebnahmen stattfinden?
Weil ab fünf Grad Celsius Außentemperatur die sogenannte Vorlauftemperatur, also die Temperatur des Wassers in den Fernwärmeleitungen, ca. 100 Grad Celsius beträgt. Die Dampfbildung bei Entleerung eines Rohres wäre demnach viel zu hoch. Insbesondere wenn man bedenkt, dass ein Liter Wasser ungefähr das 1600-fache an Dampf ergibt.
In absoluten Notfällen, etwa bei einem Rohrbruch mit großem Ausmaß, können wir je nach Situation die Vorlauftemperatur vom Kraftwerk aus absenken. Dann ist es möglich, den defekten Rohrleitungsabschnitt zu sperren. Das bedeutet allerdings, dass die an dieses Stück des Fernwärmenetzes angeschlossenen Haushalte kein warmes Wasser mehr erhalten, um ihre Heizungen damit zu speisen – solange die Arbeiten andauern.
Ihr wollt klimaschonende Fernwärme beziehen?
Informiert euch hier, ob euer Stadtteil bereits ans Fernwärmenetz angeschlossen ist.
Und wenn es wieder wärmer wird?
Jetzt mag mancher denken, bald steigt das Thermometer auf bis zu zehn Grad Celsius, dann werden die Baustellen sicher wieder in Betrieb genommen.
Nicht unbedingt. Das liegt zum einen daran, dass die Temperatur im Tagesdurchschnitt stark variiert. Wenn das Thermometer morgens noch Minusgrade und erst im Tagesverlauf bis zu zehn Grad Celsius anzeigt, können Arbeiten nur schwer geplant werden. Hinzu kommt, dass das Kraftwerk zu Zeiten eines höheren Verbrauchs die Umwälzmenge (dann fließt mehr Wasser in weniger Zeit) erhöht und auch dieser Umstand die Arbeiten am Fernwärme-Leitungsnetz erschwert.
Video: Fernwärmetunnel unter dem Rhein
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