Form follows function – dieser Designgrundsatz trifft auf viele Netzstationen im Kölner Stadtgebiet zu. Die Kästen sind schlicht, grau und tragen zur Verschönerung des Stadtbilds nicht allzu viel bei. Dabei sind die inneren Werte der Stationen für uns alle von besonderer Bedeutung. Denn die Trafostationen wandeln elektrische Energie aus dem Mittelspannungsnetz für unseren täglichen „Hausgebrauch“ über das Ortsnetz um.
Innere Werte – schön und gut – doch die dürften vielen Kölnern völlig egal sein. Sie wollen sich einfach nicht über triste Trafos in ihren Veedeln ärgern. Und das sollen sie auch nicht. Aus diesem Grund verpassen wir 120 Netzstationen im Kölner Stadtgebiet nach und nach eine Schönheitskur und bekleben sie mit drei schönen Motiven. Diese verwandeln die Kästen mal in eine Holztruhe, mal in eine Tafel voller energietechnischer Formeln, garantiert aber in einen echten Hingucker. Immer mit dabei, ein vermeintliches Bullauge, das einen Blick ins Innere der Häuschen erlaubt.
„Meine Tochter hat mir das Häuschen eben gezeigt. Es sieht wirklich toll aus“, sagt Stefanie S., die seit vier Jahren am Gottesweg in Köln-Sülz wohnt und vor einer bereits vollendeten Trafostation steht. „Das wertet die Straße echt auf.“
Entwickelt haben wir das Konzept gemeinsam mit einer Agentur, die auch die Umsetzung übernimmt. „Uns war wichtig, dass die Motive den Kölnern gefallen und darüber hinaus einen Bezug zur RheinEnergie schaffen“, sagt Holger Kahl, zuständiger Projektleiter bei der RheinEnergie. „Die bisherige Resonanz ist durchweg positiv. Wir scheinen also den richtigen Nerv getroffen zu haben.“ Es ist übrigens nicht die erste Aktion dieser Art in Köln: Seit 2014 haben wir in einem fortlaufenden Prozess gemeinsam mit Künstlern bereits über 100 Stromkästen verschönert.
Bis Ende August 2016 sollen alle 120 Trafostationen umgewandelt sein. Die „Schönheitskur“ ist Teil von SmartCity Cologne. Die Initiative unterstützt unterschiedlichste Kölner Projekte, die auf den Umweltschutz und das Gelingen der Energiewende abzielen.