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Deep Dive hinter die Kulissen der RheinEnergie.

Brandgefahr durch Elektrizität? Nicht mit diesem Schutzkonzept!

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Strom? Kommt aus der Leitung, klar. Im Idealfall natürlich von der RheinEnergie. Als Energieversorger sind wir dafür verantwortlich, ein Gebäude zuverlässig und sicher mit Strom zu versorgen. Unsere Sorgfaltspflicht endet aber im Keller eines Bauwerks, unmittelbar hinter dem Hausanschlusskasten. Für die Elektroinstallation innerhalb eines Objekts sind ab diesem Punkt die Hauseigentümer verantwortlich. Die kommen ihrer Pflicht in der Regel auch sehr gut nach. Dennoch zeigt eine aktuelle Studie des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS), dass im vergangenen Jahr 33 Prozent aller Brände auf fehlerhafte Elektrizität zurückzuführen waren. Die Gründe waren (und sind) vielfältig: Blitzeinschläge und defekte Haartrockner zählten ebenso zu den Brandursachen wie beschädigte Leitungsisolierungen.

Ganzheitliches Konzept entwickeln

Brandursachenstatisitk für das Jahr 2014. Zum Vergrößern anklicken (Grafik: IFS).

Dabei lassen sich die Gefahren oft schon mit einfachen Maßnahmen auch innerhalb bestehender Anlagen problemlos beheben: „Bauherren, Hausbesitzer aber auch Mieter sollten zum Schutz von Mensch und Technik zusammen mit dem Elektrofachmann ein ganzheitliches Konzept für alle Gefahrenquellen entwickeln“, rät Hartmut Zander von der Initiative ELEKTRO+ und nennt auch gleich mögliche Schutzmechanismen:

Strom auf Abwegen? Nicht mit dem Fehlerstromschutz-Schalter

Fehlerstromschutz-Schalter erkennen Fehler im Stromkreis und schalten diesen bei Gefahr sofort ab (Bild: Hager).

Ist eine elektrische Leitung beschädigt oder marode, sucht sich der Strom kurzerhand neue Wege und setzt dann beispielsweise eine Wand oder ein Elektrogerät unter Spannung. Bei Kontakt drohen dann gefährliche Stromschläge. Ein Fehlerstrom-schutz-Schalter (FI-Schalter) erkennt den Fehler und unterbricht sofort den Stromkreis – auch wenn beschädigte Elektrogeräte die Ursache sind. Die kleinen Kästen sorgen vor allem in störanfälligen Bereichen, etwa im Badezimmer (Feuchtigkeit) oder im Garten (Umweltweinflüsse), für besonderen Schutz. Für Stromkreise mit Steckdosen sind sie bereits Pflicht

Zu viel des Guten? Der Leitungsschutzschalter regelt ab

Wenn besonders viele Geräte ihren Strom durch eine Leitung beziehen, kann diese an ihre Grenzen stoßen und überhitzen. Die Folge: eine defekte Leitungsisolierung, Fehlerströme und schlimmstenfalls ein Brand. Ein Leitungsschutzschalter (LS-Schalter) unterbricht die Stromzufuhr noch bevor die erhöhte Spannung Schaden anrichten kann. Er lässt sich problemlos mit einem FI-Schutzschalter kombinieren.

Gibt Feuer keine Chance: der Brandschutzschalter

Auch Brandschutzschalter sollten ausschließlich von Fachleuten angebracht werden (Bild: Siemens).

Ein Brandschutzschalter garantiert in Kombination mit LS- oder FI/LS-Schaltern einen umfassenden Bandschutz der Elektroinstallation. Er erkennt sogenannte Fehlerlichtbögen. Diese können entstehen, wenn etwa ein Nagel oder eine Quetschung die Isolierung einer Leitung zerstört hat. Aber auch schlecht installierte Steckdosen mit losen Kontakten und Leitungsbrüche können Fehlerlichtbögen auslösen. Ein Brandschutzschalter misst kontinuierlich das Hochfrequenzrauschen von Strom und Spannung innerhalb der angeschlossenen Leitung. Im Schalter integrierte Software erkennt Auffälligkeiten hinsichtlich der Intensität und Dauer und schaltet den angeschlossenen Stromkreis notfalls innerhalb von Sekundenbruchteilen ab. Auch an der Leitung angeschlossene Elektrogeräte werden überwacht.

Vorsicht Blitz! Ein Blitzableiter allein ist nicht genug

Blitz-Bilanz 2013. Zum Vergrößern anklicken (Grafik: GDV).

Im Sommer sind Hitzegewitter ein häufiges Wetterphänomen. Genau wie dazugehörige Blitze, die des Öfteren in Gebäude einschlagen und dort zu Blitz- und Über-spannungsschäden führen können. Im Jahr 2013 gab es nach Berechnungen des Gesamt-verbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) rund 340.000 Blitz- und Überspannungsschäden in Deutschland. Der daraus resultierende Schaden belief sich für die Versicherer auf 280 Millionen Euro. Viele Eigentümer gehen davon aus, dass ein Blitzableiter die Leitungen und Geräte im Haus ausreichend schützt. Das ist nicht der Fall, zumal 80 Prozent der Schäden durch einen Blitzeinschlag in unmittelbarer Umgebung eines Gebäudes ausgelöst werden. Um auf Nummer sicher zu gehen können Hauseigentümer auf ein dreistufiges Konzept setzen, bestehend aus dem Blitzstromableiter, dem Überspannungsableiter sowie dem Endgeräteschutz. Der Blitzstromableiter kommt an den elektrischen Hausanschluss und leitet hohe Blitzteilströme von dort zur Erde ab. Der Überspannungsleiter wird im Stromkreisverteiler angebracht und reduziert Überspannungen im Leitungsnetz von Haus oder Wohnung. Der Endgeräteschutz sitzt direkt in der Steckdose und schützt an sie angeschlossene Geräte vor zu hohen Spannungen infolge eines Blitzeinschlags.

Die vorgestellten Schalter bilden zusammen einen zuverlässigen Schutz vor Gefahren im Zusammenhang mit elektrischer Energie in Haus und Wohnung. Von Zeit zu Zeit sollten die Schutzeinrichtungen zusammen mit der Elektroanlage von einem Fachmann überprüft werden. Dieser sollte auch die Installation vornehmen.

Und ihr so?

Hat bei euch zu Hause schonmal der Blitz eingeschlagen? Ist in eurer Elektroanlage einer der oben erwähnten Schalter verbaut? Oder macht ihr euch um derlei Angelegenheiten eher keinen Kopf?

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