Energiewende für eine sichere Zukunft
Energiewende für eine sichere Zukunft

Unser Ziel: Bis 2035 wollen wir die Region vollständig klimaneutral mit Wasser, Strom und Wärme versorgen.

Der Offshore-Clou: Schwimmende Windräder

Jennifer
Jennifer
blog
Schwimmende Offshore-Windkraftanlage. Quelle: Adobe Stock

Windräder auf dem Meer haben das Potential, zum wichtigsten Pfeiler der Energiewende zu werden. Doch an den Küsten sind gute Standorte rar. Schwimmende Windkraftwerke, die Gebiete hunderte Meilen entfernt von der Küste erschließen, könnten eine Lösung sein.

Die Offshore-Windkraft gilt derzeit als Schlüssel, um die weltweiten CO2-Emissionen zu senken und die Energiesicherheit zu erhöhen. Denn anders als an Land, weht der Wind auf hoher See stärker und dazu noch beständiger – zwei Fliegen mit einer Klappe.

Nur 5 % der Meereszonen für stationäre Offshore-Windparks geeignet

Wenn da nicht das Standort-Problem wäre. Denn nur ca. fünf Prozent der für die Windkraft geeigneten Meereszonen sind flach genug, um Windkraftturbinen fest auf dem Meeresboden zu verankern.

Aus diesem Grund wird seit Jahren an schwimmenden Windrädern, so genannten "Floating-Offshore-Anlagen", getüftelt. Mit ihnen ist man nicht mehr auf Standorte entlang der Küsten angewiesen, an denen der Meeresboden (noch) nicht tief abfällt. Theoretisch können sie selbst hunderte Meilen vom Land entfernt klimafreundliche Energie erzeugen.

Einige wenige sind bereits in Betrieb und ihr Aufbau hat sich grundsätzlich bewährt. Daher dient er auch aktuellen Floating-Offshore-Anlagen als Blaupause: Die Turbinen werden von sogenannten "Spar-Bojen" aus Stahlröhren getragen. Diese sind mit Seilen am Meeresgrund verankert. So weit so einfach. Doch im Detail ist die Konstruktion schwimmender Windturbinen natürlich weitaus komplizierter, muss sie doch starken Stürmen und haushohen Wellen standhalten. Und dann wäre da noch die aufwändige Montage auf dem Meer…

TetraSpar gehört zum Offshore-Windkraft-Anlagentyp "Floating Spar" . Quelle: Adobe Stock.

Die erste industriell gefertigte Offshore-Windkraftanlage

Einer, der hierfür nach Lösungen sucht ist Henrik Stiesdal. 1991 brachte der damalige Chefingenieur der Siemens-Windsparte den ersten Offshore-Windpark der Welt ans Netz.

Für TetraSpar, den Prototypen der weltweit ersten industriell gefertigten Offshore-Windkraftanlage, hat der Däne eine tetraeder-förmige Plattform aus industriell vorgefertigten Stahlelementen konstruiert, die im Hafen nur noch zusammengefügt und mit Bolzen gesichert werden muss. Das aufwändige Zusammenschweißen erübrigt sich dadurch.

Außerdem wurde die Turbine für TetraSpar von der Kaikante mit einem herkömmlichen Kran zu Wasser gelassen. Die Installation des Ballastkiels, der die schwere Windturbine im Sturm aufrecht hält, erfolgte ebenfalls unter Wasser, nachdem die Anlage ausreichend tiefe Gewässer erreicht hatte. Im Gegensatz zu anderen Konzepten war es dadurch möglich, das TetraSpar-Fundament bereits im Hafen mit geringer Wassertiefe vorzufertigen. Inzwischen liegt es an Norwegens Atlantikküste vor Anker.

"Die fundierte Erfahrung unserer Projektpartner war hier von unschätzbarem Wert. Darüber hinaus freuen wir uns natürlich sehr, dass neue Technologien, die noch vor ein paar Jahren Wunschdenken waren und nur auf dem Papier bestanden, nun erfolgreich umgesetzt wurden. Alles weist darauf hin, dass unser Hauptziel, nämlich die schwimmende Windkraft zur Marktreife zu führen, erreicht werden kann, nicht nur auf Prototyp-Ebene, sondern im großtechnischen Maßstab."

Henrik Stiesdal, Chairman of the Board of Directors, TetraSpar Demonstrator ApS

In Deutschland beschränkt sich das Engagement für schwimmende Offshore-Windkraftanlagen bislang auf die Beteiligung an europäischen Forschungsvorhaben. Nord- und Ostsee sind schließlich flach genug für Windräder mit festen Fundamenten.

Kommentare

Keine Kommentare gefunden

Schreib uns deinen Kommentar!

KlimaVeedel meets KlimaForum: Lösungen für einen klimaneutralen Stadtteil

Energiewende im Quartier: Im Fokus des ersten SmartCity Cologne KlimaForums stand unsere Initiative „KlimaVeedel“. Hier wollen wir schnell und unkompliziert Projekte umsetzen, die einen ganzen Stadtteil nachhaltiger machen. Erfahrt hier in der Bildergalerie, welche Ideen wir gemeinsam mit rund 50 Teilnehmenden diskutiert und Lösungsansätze für das erste KlimaVeedel Köln-Neubrück entwickelt haben.

weiterlesen
Weitere Beiträge
Bild
21Dez

Biodiversitäts-Anlagen: Solarenergie und Landwirtschaft im Einklang

Wie kaum eine andere Berufsgruppe spüren Landwirte den fortschreitenden Klimawandel am eigenen Leib. Trockene Sommer oder warme Winter sind nicht nur schlecht für die Natur, auch für die Landwirtschaft bedeuten diese Wetterkapriolen Ernteeinbußen und damit finanzielle Schäden. Ein Ausweg kann sein, einen Teil der Flächen für Erneuerbare Energien zu nutzen. Erfahrt hier mehr über das Konzept der Biodiversitäts-Anlagen.

weiterlesen
Weitere Beiträge
Bild
16Dez

Kölner Klimawoche: Treffpunkt Solar informiert über Photovoltaik

Das Team des „Treffpunkt Solar“ erklärt euch in einem informativen und praxisbezogenen Webinar, was ihr auf dem Weg zu eurer eigenen PV-Anlage beachten solltet und wie Photovoltaik eigentlich funktioniert. Die Onlineveranstaltung findet während der Kölner Klimawoche am Donnerstag, 26.10.2023, statt. Der Termin ist für alle offen – also meldet euch einfach an!

weiterlesen
Weitere Beiträge
Bild
23Dez

Wärmepumpe CALORA macht Stadtwerke Münster grüner und effizienter

Unser Vorstandsvorsitzender Andreas Feicht und Holger Mennigmann, Leiter unseres Bereichs Energiedienstleistungen und Geschäftsführer der AGO, haben unser Tochterunternehmen AGO GmbH Energie + Anlagen im bayerischen Kulmbach besucht. Dort konnten sie die vorgefertigte Hochtemperatur-Wärmepumpe CALORA besichtigen. Die Anlage ist anschließend nach Münster gezogen, um dort im kommenden Winter die Fernwärme grüner und effizienter zu machen.

weiterlesen
Weitere Beiträge
Bild
11Dez

PV-Serie, Teil 2 | Alles auf Solar in Köln

Der Ausbau von Solaranlagen in Köln schreitet voran: Überall im Stadtgebiet liefern Photovoltaikanlagen klimaneutral Strom – egal ob auf privaten Häusern, öffentlichen Gebäuden oder industriellen Hallen. Auch auf unserem Verwaltungsgebäude am Parkgürtel gehen wir die Energiewende an und installieren eine der größten Aufdachanlagen in Köln. Erfahrt mehr über die spannenden PV-Projekte in der Stadt!

weiterlesen
Weitere Beiträge
Bild
13Dez