Um unsere Fernwärmeerzeugung flexibler aufzustellen, bauen wir derzeit an unserem Heizkraftwerk in Köln-Merheim einen Fernwärmespeicher. Erfahrt hier mehr über die spannenden Bauarbeiten und unser Projekt im Rahmen der Wärmewende.
Bei der Wärmeversorgung Kölns setzen wir seit jeher auf Fernwärme in Verbindung mit der effizienten Kraft-Wärme-Kopplung. In den kommenden Jahren werden wir unser Fernwärmenetz massiv ausbauen. Darüber hinaus arbeiten wir daran, die Fernwärmeerzeugung flexibler aufzustellen. Dazu bauen wir an unserem Heizkraftwerk in Köln-Merheim einen sogenannten Fernwärmespeicher. Der Speicher wird das Heizwasser aus dem Heizkraftwerk bei Bedarf aufnehmen und es flexibel in das Fernwärmenetz Merheim/Neubrück abgeben.
Fernwärmespeicher Köln-Merheim
Der Speicher ist 23 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 13 Metern. Das Fassungsvermögen des Speichers beträgt rund 3.000 Kubikmeter. Das darin enthaltene Heizwasser kann eine Temperatur von bis zu 95 Grad haben.
„Mit dem Fernwärmespeicher werden wir die Verbrauchsspitzen in unserem Netz ausgleichen. Zudem erlaubt es uns der Speicher, die drei Blockheizkraftwerke des Heizkraftwerks Merheim optimal einzusetzen, womit wir Brennstoff einsparen werden“, sagt Armin Ehret, Leiter Kraftwerke bei der RheinEnergie.
Bauarbeiten von oben nach unten
Die Bauarbeiten für den Fernwärmespeicher haben bereits Anfang des Jahres begonnen. Zunächst wurde das Baufeld hergerichtet sowie eine Bodenplatte verbaut. Seit Ende Mai errichten die Fachkräfte einer von uns beauftragten Firma den eigentlichen Speicher. Dabei entsteht der Speicher von nach unten. Als erstes wurde der Deckel gebaut. Im Anschluss daran wird der Speicher aus gebogenen Mantelblechen zusammengesetzt. Jeweils fünf Mantelbleche werden zu einem Ring zusammengeschweißt. Ist ein Ring fertig, wird er mit einer hydraulischen Pumpe nach oben geschoben.
Die technische Inbetriebnahme ist für November 2023 geplant. Im Anschluss daran folgt eine mehrmonatige Test- und Erprobungsphase. Im Frühjahr 2024 soll der Speicher dann in den regulären Betrieb gehen.
Fernwärmespeicher und Solarthermie-Anlage – ein starkes Team
Sein volles Potenzial wird der Speicher in Kombination mit einer Solarthermie-Anlage entfalten, welche die RheinEnergie derzeit am Standort plant. Diese Anlage wird die Wärme des Sonnenlichts nutzen, um damit Wasser für den Fernwärmekreislauf aufzuheizen. Da die meiste Sonneneinstrahlung in den Mittagsstunden anfällt – in einer Zeit also, in der der Verbrauch am geringsten ist –, kann in dieser Zeit der Fernwärmespeicher mit heißem Wasser geladen werden. Steigt der Warmwasserbedarf dann in den Morgen- und Abendstunden wieder, kann das gespeicherte Warmwasser flexibel zur Verfügung gestellt werden.