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Deep Dive hinter die Kulissen der RheinEnergie.

Kölner Gasnetz – mit Hightech-Staubsauger auf Lecksuche

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Wenn Markus Schloßmacher wie am vergangenen Dienstag am Deutzer Rheinufer seiner Arbeit nachgeht, zieht er oft verwunderte Blicke auf sich. Kein Wunder, denn in seiner blau-gelben Arbeitsmontur und ausgestattet mit einem Spürgerät, das an ein Metallsuchgerät erinnert, sieht Schloßmacher aus wie ein Feuerwehrmann auf Goldsuche. Auf der Suche ist er tatsächlich. Allerdings nicht nach Gold. Mithilfe eines Gasspürgeräts schreitet er als einer von fünf zertifizierten Gasspürern der RheinEnergie das Kölner Gasnetz ab und sucht nach kleinen und kleinsten Undichtigkeiten im Leitungsnetz. Diese sind in der Regel völlig ungefährlich und können altersbedingt entstehen oder wenn der Untergrund in Bewegung ist, auf die Leitungen drückt und so Schäden verursacht.

2.000 Kilometer Leitungsnetz zu überwachen

„Wir überprüfen mit unseren Gasspürern in unserem Versorgungsgebiet annähernd 2.000 Kilometer Leitungsnetz und sind dafür täglich im Einsatz“, weiß Winfried Ryssel, der die Einsätze plant und überwacht. „Dabei folgen wir einem festgesetzten Turnus, der sich aus der Schadensanfälligkeit und der Druckstufe der jeweiligen Leitung ergibt. Je höher der Druck in einer Leitung ist und je öfter wir in einem Bereich Schäden feststellen, desto häufiger kontrollieren wir dort auch.“

Markus Schloßmacher bekommt die Analyseergebnisse in Sekundenschnelle auf einem kleinen Monitor angezeigt (Bild: RheinEnergie).

Für ihre Arbeit brauchen die Kollegen optimale Bedingungen: Die Straßen müssen relativ trocken sein. Denn Feuchtigkeit wirkt wie ein Deckel auf dem Asphalt und verhindert, dass das Gas an die Oberfläche strömen kann. Kontrolliert wird überall dort, wo Gasleitungen verlaufen: auf der Fahrbahn, im Gehwegbereich oder auf öffentlichen Plätzen. Damit der Gasspürer sich voll auf seine Arbeit konzentrieren kann, leitet ihn in besonders quirligen Bereichen ein Lotse an Hindernissen und Passanten vorbei.

Hightech im Rucksack

Das Gasspürgerät selber arbeitet wie eine Art Staubsauger. Eine Düse saugt die erdnahe Luft ab und leitet sie über einen Schlauch an einen Sensor weiter, den Schloßmacher in einem Rucksack auf dem Rücken trägt. Die Analyseergebnisse erscheinen in Sekundenschnelle auf einem kleinen Monitor, der auch den genauen Leitungsverlauf im Untergrund anzeigt. Ist in dem Luftgemisch Methan enthalten, ein Hauptbestandteil von Erdgas, schlägt das Gerät Alarm. Wenn das der Fall ist, wird das Leck geortet und die Leitung anschließend von einem Reparaturtrupp instandgesetzt.

Verwechslung ausgeschlossen: Der Sensor verrät, ob es sich beim gemessenen Methan um Faulgase handelt (Bild: RheinEnergie).

Dafür, dass es bei der Herkunft des Gases nicht zu Verwechslungen kommt, sorgt modernste Technik: „Die Sensoren in unseren Geräten sind auf dem neuesten Stand und erkennen sogar Faulgase“, sagt Thomas Bundschuh, der für Netze und Anschlüsse zuständige Gruppenleiter. „Faulgase bestehen ebenfalls überwiegend aus Methan, entstehen aber bei natürlichen Abbauprozessen im Untergrund und haben nichts mit unseren Leitungen zu tun.“

Auf stark befahrenen Straßen wie der Nord-Süd-Fahrt oder dem Kennedy-Ufer sind die Kollegen übrigens immer am Wochenende unterwegs, wenn dort weniger Verkehr herrscht. Also wundert euch im Vorbeifahren nicht, wenn ihr unsere Kollegen dort erblickt: Es sind keine entlaufenen Goldsucher, die ihr melden müsstet.

Video: Auf Frühschicht mit dem Entstördienst

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